Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XXI):

Willkommen und Abschied

Nach wie vor lassen sich mit den Personalrochaden in den Wochen und Monaten rund um den Jahreswechsel im institutionellen Pensionswesen in schneller Folge Tagesmeldungen auf LEITERbAV füllen. Heute unter anderem: Manch einer kehrt zurück in sein altes Geschäftsfeld, manch einer zu seinem alten Arbeitgeber, manch einer dem gesamtem Pensionswesen den Rücken – zumindest vordergründig. Involviert ist auch der Vorstand von BAP.

 

Die jüngste der derzeit zahlreichen Meldungen zu den Pensionsbewegungen erfolgte auf LEITERbAV erst vor zehn Tagen, schon folgt der nächste Schub, diesmal nicht ohne Grund mit Goethe‘scher Headline:

 

 

Babcock PK: Langhoff Dritter im Bunde

 

Ralf Langhoff, Babcock Pensionskasse.

Ralf Langhoff (49), bis dato Besonderer Vertreter des Vorstandes der Babcock Pensionskasse VVaG, ist mit Wirkung zum 1. Januar in den Vorstand der Kasse berufen worden, u.a. federführend verantwortlich für Betriebsorganisation, Admin, Datenverarbeitung und Front Office Kapitalanlagen. Damit besteht der Vorstand der Kasse derzeit neben dem gelernten Banker und Betriebswirt (VWA) Langhoff aus dem Vorsitzenden Hans Vowinkel sowie aus dem Aktuar Mark Walddörfer, der seit einem Jahr dieses Mandat über einen Dienstleistungsvertrag mit der Firma Gassner und Partner in Stuttgart für die Pensionskasse ausübt.

 

Im Übrigen ist die Babcock Pensionskasse nach Beendigung des Funktionsausgliederungsvertrages mit Mercer seit dem 1. Oktober 2019 wieder in allen Organisationsabteilungen selbstständig. Buchhaltung, Kapitalanlagen-Nebenbuch, Meldewesen und schlussendlich die Bestandsverwaltung werden wieder mit eigenen Mitarbeitern ausgeführt, wie die ca. 560 Mio. Euro schwere Kasse gegenüber LEITERbAV erklärte.

 

 

Redington: Köpke zurück in der Beratung

 

Torsten Köpke, Redington.

Bereits seit November ist Torsten Köpke neuer Director Global Assets der Redington Ltd.. Der 54jährige promovierte Ökonom war von 2010 bis 2018 Geschäftsführer und Practice Leader Investment Consulting bei Aon, dann kurz als Managing Director bei Silverfern Private Equity, bevor er nun jüngst wieder in sein angestammtes Beratungsgeschäft zurückgekehrt ist.

 

Redington als mitarbeitergeführter Investment Consultant bietet die gesamte Wertschöpfungskette von Governance über ALM, Portfoliostrukturierung, Managerauswahl, Reporting bis zu laufender Überwachung an, verzichtet aber bewusst auf Vermögensverwaltung und treuhänderische Dienstleistungen (Fiduciary Management). Das Haus, 2006 gegründet, betreut mit 171 Mitarbeitern über 500 Mrd. Euro Anlagevolumen und sieht sich damit als viertgrößter Investment Consultant weltweit.

 

 

Franklin Templeton: Brandes zurück an Bord

 

Gaston Brandes, Franklin Real Asset Advisors.

Viel los derzeit bei Franklin Templeton: Mit Gaston Brandes hat der Asset Manager seit Januar nun auch einen neuen Head Institutional Portfolio Manager EMEA für seine Franklin Real Asset Advisors (FRAA).

 

Immobilienfachmann Brandes kehrt nach 13 Jahren wieder zu Franklin Templeton zurück. Als Mitglied des Investmentteams wird er sich auf die Partnerschaft mit institutionellen Vertriebskanälen konzentrieren. Zudem ist er für die Erarbeitung neuer Immobilienstrategien mitverantwortlich.

 

Brandes kommt von Aviva Investors, wo er für den Kapitalbeschaffungsprozess mit europäischen und skandinavischen institutionellen Investoren verantwortlich war.

 

Franklin Real Asset Advisors, die Real Estate Plattform von Franklin Templeton, verwaltet seit 1984 globale und regionale private Immobilienportfolios für Investoren, dazu gehört seit 2005 auch soziale Infrastruktur. FRAA hat seit 1997 über 7,3 Mrd. Euro Eigenkapital in mehr als 170 privaten Immobilientransaktionen eingesetzt.

 

 

Florian Swyter: Abschied von Politik und bAV

 

Auf dem Pensions-Parkett war er von steter Präsenz. Als Betriebsrentenexperte der BDA u.a. mit der Aufgabe, nationale und europäische Regulierung im Auge zu behalten, gehörte er dabei zu denen, die die dicken Bretter zu bohren hatten.

 

Das änderte sich im Herbst 2016, als er für die FDP in das Berliner Abgeordnetenhausgewählt wurde. Das war schon damals ein Verlust für die bAV. Allerdings blieb Florian Swyter in einer Art Restteilzeit immer noch für die BDA tätig; gleichwohl, auf dem Parkett sah man ihn nur noch selten.

 

Florian Swyter am Wahlabend 2016 im Gespräch mit LbAV-Autor Nikolaus Bora im Thomas-Dehler-Haus.

Nun der Abschied von der Politik als Abgeordneter, und wohl auch der endgültige Abschied von der bAV als Kernaufgabe: Zum 1. März 2020 wird der Bankkaufmann und Jurist sein Amt als neuer Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (der sich putzigerweise mit der zumindest im Kölner Raum anders besetzten Buchstabenfolge BAP abkürzt) antreten. Gleichzeitig gibt Swyter sein Abgeordnetenmandat auf, und gleichfalls endet seine Tätigkeit für die BDA. Der BAP-Vorstand hatte ihn bereits Dezember 2019 einstimmig berufen.

 

Der 50jährige Swyter, aus Darmstadt stammend und seit rund 22 Jahren wohnhaft in Berlin, war 2016 als Spitzenkandidat der Bezirksliste der Pankower FDP angetreten. Der Partei gehört er seit über 30 Jahren an.

 

Dass ihm die bAV trotz ihrer gerade für Verbände zuweilen überwältigender Vielfalt und schierer Quantität (auch seine Verbandskolleginnen und -kollegen bei aba und AKA können davon viele Lieder singen) Freude machte, merkte man stets. Doch noch erfüllender schien für Swyter die Tätigkeit als Volksvertreter im Berliner AGH. Dort übernahm er für seine Fraktion das Amt des Sprechers für Wirtschaft, Arbeit, Verwaltungsreform und Tourismus im Wirtschafts- und Hauptausschuss. Dass er bei der nächsten Wahl wieder antreten würde, war praktisch gesetzt. Wenn er nun gegenüber LEITERbAV erklärt, dass er lange mit sich gerungen habe und wie enorm schwer ihm der Abschied fällt, glaubt man ihm das unbesehen.

 

Zum Trost sei ihm zugerufen: Mit der Politik wird er im neuen Amt sicher satt und genug zu tun haben. Und zuweilen mit der bAV vermutlich auch. Man sieht sich.

 

To be continued…

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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