Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (VII):

Von Mathematikern, Aktuarinnen und Einzelkämpferinnen – und mehr…

Rund um den Jahresende hat es auch auf dem eher stetigen Pensions-Parkett erneute Personalrochaden gegeben, die zu dokumentieren lohnt. Heute im Fokus: Heubeck, Gassner, Longial und Ergo, Herrmann Beratung, RZP und mehr…

 

Nachdem LEITERbAV schon im Herbst einige prominentere Wechsel vermeldet hatte, gab es rund um den Jahreswechsel erneutes Stühlerücken, im Folgenden ein erster Schub:

 

 

Ein Mathematiker geht – von Berlin nach Köln…

 


Rainald Meyer, von Funk zu Heubeck.

Rainald Meyer, derzeit Mitglied der Geschäftsführung der Funk-Gruppe in Berlin, wo er für zwei Tochtergesellschaften das Geschäftssegment bAV verantwortet, ist mit Wirkung zum 1. Juli 2019 nach Köln in den Vorstand der Heubeck AG berufen worden, um die Geschäftsentwicklung in den Bereichen Beratung und Administration gezielt voranzutreiben.

 

Richard Herrmann, Vorstandsvorsitzender der Heubeck AG, war im Herbst 2018 nach über 25jähriger Unternehmenszugehörigkeit in den Ruhestand getreten.

 

Besonders überzeugt haben uns die Kombination aus fachlicher Expertise und langjähriger Erfahrung sowie vertrieblicher Stärke und unternehmerischem Gestaltungswillen.“ erklärt Michael Breuer, Aufsichtsratsvorsitzender der Heubeck AG, die Berufung Meyers.

 

Köln ist für Meyer, Jahrgang 63, alles andere als eine Unbekannte. An der dortigen Universität studierte er Mathematik und leitete anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für angewandte Mathematik mehrere Großprojekte im Bereich Logistik und Finanzindustrie. Folgende berufliche Stationen waren die damalige Nordstern Leben und die Nachfolgegesellschaft AXA, wo er das bAV Geschäft verantwortete und u.a. im Vorstand der Pro bAV Pensionskasse AG war. Seit 2011 ist Meyer Geschäftsführer der Funk Vorsorgeberatung GmbH in Berlin.

 

Schwerpunkte seiner beruflichen Tätigkeit sind die Entwicklung von Dienstleistungsprodukten im Bereich Beratung und Administration, der Auf- und Ausbau von Vertriebseinheiten sowie der Digitalisierung von Kommunikations- und Verwaltungsprozessen in der bAV. Meyer ist Dozent an der Hochschule Kaiserslautern und Mitglied des Fachausschusses Digitalisierung der aba.

 

 

..und noch ein Mathematiker geht – von Düsseldorf nach Stuttgart…

 


Mark Walddoerfer, Gassner und Partner.

Mark Walddörfer, bis zum Sommer letzten Jahres neben Michael Hoppstädter einer der beiden Geschäftsführer der Longial GmbH in Düsseldorf, ist zum Jahreswechsel als Partner und Mitinhaber bei dem Stuttgarter Pensions-Consultant Gassner und Partner eingetreten.

 

Der Diplom-Mathematiker und Aktuar war seit Ende 2012 für die Longial tätig und verantwortete dort die Geschäftsbereiche Aktuarielle Services und Administration, Projekte sowie IT. Vorherige Stationen des 46Jährigen, der wie auf unserem Parkett nicht untypisch praktisch sein ganzes Berufsleben in der bAV verbracht hat, waren das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften in Ulm, die damalige COR AG (heute: msg life AG) sowie die damalige Bode Grabner Beye AG & Co. KG, München, heute Aon.

 

Walddörfer, der aus Göppingen stammt, war und ist Verantwortlicher Aktuar für zahlreiche Pensions und Sterbekassen, unter anderem der Müllerei-Pensionskasse VVaG, Krefeld. Dort ist er außerdem seit 2017 neben Paul Wessling Mitglied des Vorstandes. Dieses Mandat wird er fortführen.

 

 

…und ein Volkswirt kommt – und hat zwei Hüte auf

 


Jan Niebuhr, Longial und Ergo.

Der Nachfolger Walddörfers als Geschäftsführer der Longial ist mit Volkswirt Jan Niebuhr bereits seit dem 1. November 2018 im Amt.

 

Niebuhr war zuletzt als Partner bei der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft Pricewaterhouse Coopers im Geschäftsfeld Pension Consulting tätig. Der 46Jährige blickt auf 17 Jahre Erfahrung in der bAV zurück. In den vergangenen fünf Jahren war der gebürtige Hamburger bei PwC (unterbrochen von einem kurzen Intermezzo bei der Heubeck AG in Köln), davor bei der damaligen Towers Watson (heute Willis Towers Watson) und in verschiedenen leitenden Funktionen des Allianz-Konzerns tätig.

 

Niebuhr hat noch einen weiteren Hut auf: Die Ergo-Gruppe, Mutterkonzern der Longial, hat in ihrer Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG das neue Vorstandsressort „betriebliche Altersversorgung“ geschaffen, das Niebuhr neben seiner Funktion bei der Longial seit 1. Januar leitet.

 

Dass die Ergo-Gruppe in ihrer LV-Tochter das bAV-Ressort neu schafft und dieses gleich mit einem Chef ihres eigenen Pensions-Consultants besetzt, könnte man durchaus als Commitment zur bAV in nicht einfachen Zeiten sehen. So will es offenbar auch Michael Fauser, Vorstand der Ergo Deutschland AG, verstanden wissen, der kommentierte: „Wir haben mit der Gründung des Ressorts deutlich gezeigt, welchen Stellenwert wir diesem Geschäftsfeld beimessen.“

 

 

Neue Treuhand-Einzelkämpferin

 


Beatrice Herrmann, Beratungsbuero Herrmann.

Nach über 10jähriger Tätigkeit für Mercer hat Beatrice Herrmann ihr gleichnamiges Beratungsbüro gegründet. Mit ihrer Expertise will Herrmann Mandate zur Implementierung zur Treuhandsicherung oder zur Administration betrieblicher Versorgungswerke, insbesondere als Einzelkontenverwaltung für ZWK oder fondsbasierter bAV, gewinnen. Herrmann richtet ihr Angebot sowohl an Unternehmen als auch an Produktanbieter und Treuhänder.

 

Seit 1991 für Beratungsunternehmen sowie einen Asset Manager im Bereich der bAV tätig, verantwortete die 54Jährige bei Mercer den Bereich „Defined Contribution Administration“, zuletzt als Prokuristin. Dieser umfasst die Mercer Treuhand GmbH, deren Geschäftsführung sie angehörte, die Verwaltung von fondsbasierten Versorgungssystemen sowie das Employee Self Service Portal.

 

 

Beförderung in Hamburg

 


Christiane Grabinski, RZP.

Zum 1. Januar 2019 wird Christiane Grabinski (geb. Baier) Partnerin bei Rüß, Dr. Zimmermann und Partner (GbR). Die 36-jährige Aktuarin und IVS-Sachverständige ist seit 2014 bei RZP in Hamburg. Neben der aktuariellen Betreuung eines festen Mandantenkreises begleitet sie u.a. Bewertung, Bilanzierung sowie Aus- und Umgestaltung betrieblicher Versorgungswerke.

 

Auch aufgrund ihrer gut 9-jährigen Tätigkeit bei PricewaterhouseCoopers in Frankfurt liegt ihr Schwerpunkt auf insbesondere auf rechnungslegungsbezogenen Fragestellungen.

 

Auf der jüngsten Herbsttagung der aba Fachvereinigung Mathematische Sachverständige ist Grabinski in die Leitung der Fachvereinigung aufgenommen worden. Sie ist zudem Mitglied der Arbeitsgruppe „Rechnungslegung“ des FAV der DAV und engagiert sich im Rahmen der Ausbildung der DAV als Mitglied der Prüfungskommission „Rechnungslegung der bAV“.

 

 

Deutschland von Luxemburg aus

 


Malte Kirchner, DNB.

DNB Asset Management hat ihren institutionellen Vertrieb ausgebaut: Mit Malte Kirchner (36) erweitern die Norweger in Luxemburg ihr internationales Team. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler kümmert sich um Betreuung und Gewinnung institutioneller Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hierbei soll er schwerpunktmäßig die langfristige Zusammenarbeit mit institutionellen Kunden im Rahmen von individuellen Mandaten, Spezialfonds und Publikumsfonds ausbauen.

 

Kirchner bringt mehrjährige Berufserfahrung in leitenden Funktionen im institutionellen Vertrieb von Vermögensverwaltern mit. Zuletzt war er Sales Director bei Santander Asset Management Deutschland in Frankfurt.

 

DNB Asset Management ist eine Tochter der DNB ASA, einer der führenden Finanzdienstleister Norwegens, und verwaltet rund 61 Mrd. Euro in Aktien, Fixed Income, Hedgefonds und Private-Equity-Strategien.

 

 

Genossen versorgen Presse

 


Manfred Hoffmann, Geschäftsführer der Versorgungswerk der Presse GmbH.

Nicht nur Menschen, auch Akteure sind in Bewegung. Das gilt auch für die bAV. So ist die die R+V Lebensversicherung AG seit Anfang 2019 neuer Konsortialpartner der Versorgungswerk der Presse GmbH. Damit können der genossenschaftliche Versicherer und seine Vertriebspartner, die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Produkte der Presse- Versorgung bundesweit anbieten. Zum potenziellen Kundenkreis zählen die rund 600.000 Mitarbeiter der Medienbranche in Deutschland – neben freien und fest angestellten Journalisten auch alle Beschäftigte von Medienkonzernen, PR- und Werbeagenturen sowie Buch- und Zeitschriftenverlagen.

 

R+V ist einer der führenden Anbieter in der bAV und damit für uns ein starker, solider Partner“, sagte Versorgungswerk-Geschäftsführer Manfred Hoffmann, „ich gehe fest davon aus, dass die R+V der Altersvorsorge für Medienschaffende einen zusätzlichen Schub verleiht.“

 

Das Versorgungswerk der Presse wird seit seiner Gründung vor 70 Jahren paritätisch von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern getragen. Im Einzelnen sind das der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Der Versicherungsbestand umfasst aktuell mehr als sechs Milliarden Euro an Kapitalanlagen für rund 160.000 Altersvorsorge- Verträge von Beschäftigten der Medienbranche. Zum Konsortium gehören die Allianz (Konsortialführer), HDI und AXA und nun – sobald die Zustimmung durch BaFin erteilt ist – die R+V Lebensversicherung AG.

 

To be continued…

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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