Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (L):

Von dicken Brettern und De-Risking …

von Berliner Portfolios und Frankfurter Impact Plattform: Im deutschen Pensionswesen werden erneut Verantwortlichkeiten neu vergeben. Heute im Fokus: Geschäftsführung, Leitung der Kapitalanlage, DBL-Transaktionen und der Vertrieb. Und ein Abschied.

Kurz nach der jüngsten HR-Berichterstattung auf LEITERbAV gibt es neuerlich Bewegung auf dem Parkett, die zu vermelden lohnt:

Berlin zum ersten: Schmid stellv. GF

Cornelia Schmid, aba.

Der Vorstand der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. hat Cornelia Schmid zur stellvertretenden Geschäftsführerin berufen. Die promovierte Volkswirtin ist bereits seit 2003 für die aba tätig und verantwortet die Bereiche EbAV (Pensionsfonds, Pensionskassen), Kapitalanlage und ESG.

Mit Schmid als Stellvertreterin von Klaus Stiefermann will der Vorstand der aba, wie es in einer Mitteilung hieß, diesen Bereichen noch mehr Gewicht verleihen, v.a. auch, da diese Themen im Zusammenhang mit Sozialpartnermodellen noch an Bedeutung gewönnen.

Dr. Cornelia Schmid genießt höchstes fachliches und persönliches Ansehen, nicht nur bei den aba-Mitgliedern, sondern auch bei unseren Gesprächspartnern in Ministerien, Aufsicht und bAV-Praxis auf nationaler und europäischer Ebene“, erklärte aba-Vorsitzender Georg Thurnes in München anlässlich der Berufung – eine Einschätzung, der sich der Chronist anschließt. Alle, die sich auch nur gelegentlich mit nationalen, v.a. aber europäischen Regulierungsvorstößen qualitativ und quantitativ auseinanderzusetzen haben, wissen, dass Schmid dicke Bretter bohrt. Und auch als regelmäßige Gastautorin und Interviewpartnerin auf LEITERbAV ist sie gerngelesen.

Die aba ist der deutsche Fachverband für alle Fragen der betrieblichen Altersversorgung in der Privatwirtschaft und dem Öffentlichen Dienst. Sie betont, parteipolitisch neutral zu sein und setzt seit über 80 Jahren unabhängig vom jeweiligen Durchführungsweg für den Bestand und Ausbau der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland und Europa einzusetzen.

Berlin zum zweiten: Chrobok steuert BVV-Portfolios

Christian Chrobok, BVV.

Christian Chrobok hat am 1. April die Leitung des Portfoliomanagements im BVV übernommen. Der Kapitalanlageexperte folgt damit auf Frank Egermann, der Mitte des vergangenen Jahres als Nachfolger Rainer Jakubowskis in den Vorstand der Pensionskasse und des Pensionsfonds berufen wurde.

Der 46-jährige Diplom-Betriebswirt (FH) Christian Chrobok bringt vielfältige Erfahrung im Asset Management mit. Nach ersten Stationen bei PricewaterhouseCoopers in Frankfurt und der HSBC Bank in London war Chrobok von 2006 bis 2011 Senior Portfoliomanager bei der Gothaer Asset Management in Köln, von 2012 bis 2015 bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank in Düsseldorf. 2015 stieg Chrobok bei der Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. in Dortmund ein, wo er ab 2016 als Hauptabteilungsleiter Kapitalanlagen die Anlageportfolios verantwortete.

Insgesamt verwaltet der BVV derzeit Anlageportfolios von mehr als 31 Mrd. Euro und ist damit einer der größten bAV-Anbieter in Deutschland. Der Verein a.G., gegründet 1909, versteht sich als Full-Service-Anbieter der bAV für die Finanzwirtschaft in Deutschland.

Der BVV besteht aus drei rechtlich selbstständigen Versorgungsträgern, die seinen Mitgliedsunternehmen derzeit drei der fünf gesetzlichen Durchführungswege ermöglichen: Pensionskasse (BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes a.G.), U-Kasse (BVV Versorgungskasse des Bankgewerbes e.V.) und Pensionsfonds (BVV Pensionsfonds des Bankgewerbes AG).

Frankfurt zum ersten: Huth goes De-Risking

Thomas Huth, FDS.

Thomas Huth ist Anfang April als Partner für Pension & Investment Solutions bei der Funding Solutions Deutschland FSD GmbH eingetreten. Seine Aufgabe dort: Unterstützung von Pension Liability Transfer-Transaktionen unter Nutzung von Rentnergesellschaften sowie die Strukturierung und Verwaltung von Pensionsvermögen.

Der 51jähriige Diplom-Kaufmann Huth verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich der bAV, derKapitalanlage, Regulierung und Administration und war zuvor über 20 Jahre für die DWS tätig, zuletzt als Co-Head Institutional Sales Corporates, Cash, Pension Solutions. Huth war zudem Vorstand der Deutsche Pensionsfonds AG sowie der Deutsche Treuinvest Stiftung.

Die Funding Solutions ist spezialisiert auf die Strukturierung und Verwaltung von Pensionsvermögen und dient als Governance- und Konsolidierungsplattform für die Übernahme von Pensionsverpflichtungen. Die Funding Solutions Governance-Struktur übernimmt gemeinsam mit spezialisierten Partnern für Asset Management, Treuhand und Administration die dauerhafte professionelle Verwaltung (Run-Off) von Pensionsverpflichtungenvon Unternehmen, die im Zuge ihres De-Risking Outside Fundings vornehmen.

Frankfurt zum zweiten: Schneider baut aus

Christian Schneider, Nixdorf Kapital

Seit dem 1. März 2022 verstärkt Christian Schneider das Team der Münchner Impact Investmentgesellschaft Nixdorf Kapital AG. In seiner Position als Vertriebsdirektor wird der 36Jährige den Ausbau des Geschäfts im Bereich der Pensionseinrichtungen und Versicherungen verantworten.

Schneider verfügt über rund 13 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Wertpapierdienstleistungen, Vermögensverwaltung und Asset Management. Zuletzt war er als Senior Sales Manager bei QC Partners tätig, wo er den Geschäftsausbau im Bereich der Pensionseinrichtungen verantwortete. Der Finanzökonom begann seine Karriere bei der Commerzbank, mit verschiedenen Stationen im Sales und Relationship Management, Projektmanagement und Inhouse Consulting. Anschließend wechselte er als Sales Manager zur KasBan (heute Caceis).

Schneider ist zudem Gründungsmitglied der Initiative Pensions-Akademie e.V., bei der er seit mehr als sechs Jahren für die Mitgliederbetreuung und als Kassenwart verantwortlich zeichnet. Seine Rolle bei der Akademie wird er auch als Vertriebsdirektor bei Nixdorf Kapital AG weiterhin ausüben.

 Die Nixdorf Kapital AG bringt mit ihrer Impact Plattform nachhaltige Wertanlagen mit dem Kapital verschiedener Investorengruppen zusammen. Die Impact-Investmentopportunitäten erstrecken sich über verschiedene Spezial-AIF und Verbriefungsstrukturen mit Investitionsschwerpunkten wie bspw. betreutes Wohnen und Pflegeimmobilien, europäischen Wasserkraftwerken, globaler Land- und Forstwirtschaft sowie auch europäische Start-ups, die mit ihren Produkten zur Lösung dringender ökologischer und gesellschaftlicher Probleme beitragen. Das eingesetzte Kapital müsse dabei eine langfristige Wirkung für Investoren als auch für das Gemeinwohl erzielen, betont die Nixdorf Kapital AG.

Darmstadt: Baumann geht

Vanessa Baumann, EZVK.

Zum Schluss ein Abschied: Vanessa Baumann verlässt die Evangelische Zusatzversorgungskasse EZVK. Nach 10-jähriger Vorstandstätigkeit wird Baumann zum 31. August die EZVK verlassen.

Baumann wurde 2012 in den Vorstand der Kasse berufen und verantwortete die Bereiche Beteiligungen und Versicherungen. Dazu gehörten im Wesentlichen das operative Versicherungsgeschäft, die Betreuung und Serviceleistungen für Arbeitgeber und Versicherte sowie das Aktuariat und der Rechtsbereich.

Über Gründe und Nachfolge ist noch nichts bekannt; ein Sprecher teilte lediglich mit, dass die Stelle neu besetzt werden solle. Neben Baumann besteht der Vorstand noch aus Volker Heinke, der erst mit Wirkung zum 1. September 2021 zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt worden war. Zu seinem Ressort gehören dabei auch Finanzen und Kapitalanlagen. 

Die EZVK wurde im Jahr 1967 als Anstalt des öffentlichen Rechts von der evangelischen Landeskirche Hessen und Nassau und der Pfälzischen Landeskirche gegründet. Geschäftszweck der heute mehr als 10 Milliarden Euro schweren Kasse ist es, den privatrechtlich Beschäftigten der bei ihr beteiligten kirchlichen und diakonischen Arbeitgeber eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Mit über 160 Mitarbeitenden betreut die EZVK etwa 7.300 beteiligte Arbeitgeber und über 778.000 Versicherte.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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