Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (VI):

Vieles neu macht der Herbst

Richtung Jahresende gibt es auf dem Pensions-Parkett erneut prominentere Personalwechsel zu dokumentieren. Heute: Stühlerücken in Thüringen, Neugründung in Düsseldorf, Neuverpflichtung in Kronberg, Neueintritt in Frankfurt, neuer COO in Mülheim.

 

Auch auf dem eher stetigen Pensions-Parkett kommt es hin und wieder zu Personal-Rochaden, die LEITERbAV zuweilen vermeldet. Besonders Richtung Jahresende verstärkt sich die Bewegung.

 

 

Verstärkung für den Dritten Senat

 

Eva Günther-Gräff, BAG.

Mit Eva Günther-Gräff hat der Dritte Senat des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt zum 1. November eine zusätzliche Richterin erhalten. Sie ersetzt Martina Ahrendt, die in den Ersten Senat wechselt.

 

Günther-Gräff, Jahrgang 68 und bis dato Vorsitzende Richterin am LAG Hamburg, legte die zweite juristische Staatsprüfung im Jahr 2000 in Neumünster ab. Bereits 1999 wurde sie in Kiel promoviert. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwältin trat Günther-Gräff im August 2001 in die Arbeitsgerichtsbarkeit der Freien und Hansestadt Hamburg ein und war am ArbG Hamburg tätig. Im Juni 2009 wurde sie zur Richterin am ArbG (weitere aufsichtsführende Richterin) befördert. Nach einer einjährigen Abordnung an das LAG wurde sie dort im Juli 2014 zur Vorsitzenden Richterin ernannt.

 

Vorsitzender Richter des Dritten Senats bleibt Bertram Zwanziger, auch die beiden beisitzenden Richter Günter Spinner und Claudia Wemheuer verbleiben dort.

 

 

Ein Anwalt geht agil-digital

 

Tobias Neufeld, neufeld Recht. Beratung.

Noch mal Legal: Der bisherige Leiter der globalen Arbeitsrechtpraxis von Allen & Overy geht ab Dezember 2018 nach 20 Jahren Großkanzlei eigene Wege. Mit seiner neu gegründeten Einheit „neufeld Recht. Beratung.“ bietet er von Düsseldorf aus seine Kompetenzen an den Schnittstellen von Arbeitsrecht, betrieblicher Altersversorgung und Datenschutz an. Der international erfahrene Fachanwalt für Arbeitsrecht und Datenschutzexperte Neufeld (45) mit den Stationen Clifford Chance, Ashurst, Cleary Gottlieb Steen & Hamilton, Taylor Wessing und eben Allen & Overy erklärte gegenüber LEITERbAV, er wolle „mit einem neuartigen, agil-digitalen Kanzleikonzept Exzellenz und Effizienz vereinen“.

 

Neben dem Individual- und Kollektivarbeitsrecht bilden die bAV und datenschutzrechtliche Spezialthemen die drei Kompetenzfelder von Neufelds neuer Kanzlei. Mittelständische Unternehmen und internationale Konzerne könnten nun unmittelbar von seiner langjährigen Expertise profitieren, so Neufeld, doch für umfangreiche und zeitkritische Mandate könne er sich auf Fachkollegen und Experten aus allen relevanten Rechtsgebieten verlassen und kurzfristig schlagkräftige Teams zusammenstellen.

 

 

Aus einer Nachbardisziplin

 

Betrifft nicht direkt die bAV, doch eine Nachbardisziplin: Claudia Barghoorn wird Leiterin Personal Investing und Wealth Services bei Fidelity International in Deutschland.

 

Claudia Barghoorn, Fidelity.

Die 44-jährige Barghoorn verantwortet in dieser Rolle das Privatkundengeschäft und den Ausbau der Vertriebsaktivitäten der im Oktober gestarteten digitalen Vermögensverwaltung Fidelity Wealth Expert. Barghoorn wird Geschäftsführerin der FIL Finance Services GmbH und ist Mitglied des deutschen Führungsteams und des globalen Führungsteams für das Plattformgeschäft. Sie berichtet an Alexander Leisten, Leiter des Deutschlandgeschäfts.

 

Barghoorn verfügt über lange Berufserfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche. In den vergangenen acht Jahren war sie bei der Consorsbank (BNP Paribas Gruppe) in verschiedenen Senior Management Positionen tätig. Zuvor baute sie bei der Commerzbank das Strategische Marketing für das Privatkundengeschäft auf

 

 

Neuer Akteur auf dem Frankfurter Parkett

 

Melanie Kühlborn-Ebach, LMM.

Die Liechtensteiner LMM Investment Controlling AG hat im November mit einem Frankfurter Büro ihren sechsten Standort gegründet. Die Geschäftsführung wurde Melanie Kühlborn-Ebach übertragen, die für den Aufbau im deutschen Markt verantwortlich ist. Das Unternehmen bietet Investment Controlling Services und die transparente Analyse und Beratung privater und institutioneller Anleger an.

 

Die aufgebaute Expertise in der Beurteilung von Anlage- und Risikoprofilen wollte man inklusive Software-Tools jetzt in Deutschland insbesondere Stiftungen, Pensionskassen und Privatanlegern anbieten, so Kühlborn-Ebach unter Verweis auf die Herausforderungen der zunehmenden Compliance bei Stiftungen und Pensionskassen.

 

Kühlborn-Ebach (41) kommt von Henderson Global Investors. Neben Frankfurt verfügt die vor 18 Jahren gegründete LMM, die zu hundert Prozent in Privatbesitz ist, über Geschäftsstellen in Vaduz, Sydney, Wien, Zürich und Dubai. Aktuell hat die LMM Investment Controlling AG mit über 30 Mitarbeitern rund 15 Milliarden Euro Assets under Controlling/Reporting.

 

 

Neuer Chief Commercial Officer in Mülheim

 

Oliver Vandré, Aon.

Zum 1. Januar 2019 übernimmt Oliver Vandré in der Funktion als Chief Commercial Officer (CCO) den Bereich Commercial Support & Marketing bei Aon in Deutschland im Bereich Retirement Solutions.

 

Vandré war seit 2014 als Leiter des Bereichs Strategic Advisory und M&A bei Aon Hewitt verantwortlich. Der 49-Jährige bringt neben 16 Jahren Industrieerfahrung auch mehr als 8 Jahre Beratertätigkeit bei Mercer und Aon mit in die neue Funktion. In verschiedenen Verantwortlichkeiten führte er Bereiche wie Sales & Marketing, Business Development und M&A mit nationalen und internationalen Teams. In seiner letzten Funktion als Strategic Account Executive betreute er für Aon international strategische Großkunden.

 

Zu Vandrés Tätigkeitsschwerpunkten als CCO zählen die Steuerung der Vertriebsteams mit einer starken Fokussierung auf die Neukundengewinnung bzw. Geschäftserweiterung bestehenden Kunden, sowie strategische Umsetzung aller Marketingaktivitäten von Aon in Deutschland.

 

 

To be continued…

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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