Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LVII):

Verstärkung aus dem Bundestag

Wie immer dreht sich das Pensionspersonalkarussell auch in diesen Wochen wieder unermüdlich – wenn auch im originär langfristig denken Pensionswesen mit niedriger Umdrehungszahl als in anderen Branchen. Heute: Ein Verband verstärkt sich, ein Asset Manager auch, in Köln beklagt man einen Abgang, und bei einem Consultant stellt man eine gewohnte Struktur wieder her.

 

Und schon wieder hat LEITERbAV Bewegung auf dem deutschen Pensions-Parkett zu vermelden – auch wenn die meisten davon bereits in den Fachmedien zu lesen waren (außer der ersten):

 

Von Birkwald zur aba

 

Nachdem Verena Menne, häufig auch Autorin auf LEITERbAV, die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. verlassen hat, hat sich der deutsche Pensionsverband nun wieder breiter aufgestellt – angesichts der ständig zu bohrenden dicken Bretter sicher nicht verkehrt.

 

Xaver Ketterl, aba.

Jedenfalls erhält man nun Verstärkung, die direkt aus dem Bundestag kommt und vom Fach ist: Xaver Ketterl ist zum 1. September 2022 zur aba gewechselt und unterstützt dort die Europaarbeit. Der 32jährige studierte Politologe (Maastricht, Valencia, Berlin) mit Brüssel-Erfahrung befasst sich seit fünf Jahren intensiv mit Fragen rund um die Alterssicherung.

 

Ketterl war bis dato Referent für Sozialpolitik beim Bundesverband der Volkssolidarität sowie als Referent für Rentenpolitik bei der Links-Fraktion im Bundestag tätig, u.a. für den auch in der bAV stets präsenten Abgeordneten Matthias Birkwald.


Ein Verlassen in Köln

 

Ulrich Mitzlaff, KZVK bzw. SDK. Foto: KZVK.

KZVK-Vorstandschef Ulrich Mitzlaff (55) verlässt nach über fünf Jahren an der Spitze die Kasse zum 31. Dezember 2022, was der Aufsichtsrat in einer Mitteilung ausdrücklich „bedauert“.

 

Wie das Versicherungsjournal zwischenzeitlich vermeldet hat, wird der promovierte Mathematiker ab 2023 Vorstandssprecher der Süddeutschen Krankenversicherung a.G. (SDK). Er folgt dort auf Ralf Kantak, der in den Ruhestand tritt.

 

Die Kirchliche Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (KZVK) mit Sitz in Köln ist seit mehr als 45 Jahren die bundesweite Partnerin für die betriebliche Altersversorgung für beteiligte Arbeitgeber aus dem katholisch-kirchlichen und karitativen Bereich. Die Anstalt des öffentlichen Rechts verwaltet für mehr als 1,4 Mio. Versicherte und fast 209.000 Rentner, rund 5.300 beteiligte Arbeitgeber und insgesamt 13.200 Abrechnungsstellen knapp 24 Mrd. Euro.

 

Japan statt Schweiz

 

Sascha Beisheim, First Sentier Investors.

Der Investmentmanager First Sentier Investors hat Sascha Beisheim als Senior Institutional Business Development Director in Frankfurt eingestellt. In dieser Rolle ist Beisheim für die weitere Entwicklung und Umsetzung der Vertriebsstrategie im institutionellen Segment in Deutschland verantwortlich, so die Meldung des Hauses, das Deutschland als „wichtigen Teil der Wachstumsstrategie in Europa“ nennt.

 

Beisheim kommt von Swiss Life Asset Managers, wo er für die Akquise und das Relationship- Management im institutionellen Segment verantwortlich war, einschließlich Corporates, Pensionsfonds, Versicherer, Stiftungen und Investment-Consultants. Zuvor hatte er verschiedene kundennahe Positionen im institutionellen Bereich bei Fidelity International und Quaesta Capital inne.

 

Der Investmentmanager ist seit über zehn Jahren in Deutschland aktiv. Er bietet hierzulande insb. Anlagelösungen für globale Aktien, Aktien der Region Asien-Pazifik und EM, börsennotierte und direkte Infrastruktur sowie Immobilienaktien. First Sentier Investors verwaltet weltweit ein Vermögen von mehr als 140 Mrd. Euro im Auftrag institutioneller Investoren, Pensionsfonds, Vertriebsgesellschaften, Investmentplattformen, Finanzberatern und deren Kunden (Stand: 30. Juni 2022) und gehört seit August 2019 zur Mitsubishi UFJ Financial Group, Inc..

 

WTW: Zurück zur gewohnten Struktur

 

Hanne Borst, WTW.

Kein echter Wechsel, sondern ein kleiner interner Umbau: Zum 1. Oktober übernimmt Hanne Borst von Thomas Jasper bei WTW den Geschäftsbereichs Retirement. Jasper, an den Borst berichtet, wird sich künftig wieder auf die europaweite Leitung des Geschäftsbereich konzentrieren.

 

Damit kehrt WTW zu einer früheren Struktur zurück: Jasper hatte den Geschäftsbereich (den er schon früher selbst jahrelang geleitet hatte), Anfang 2022 kommissarisch mitübernommen, nachdem Heinke Conrads WTW verlassen hatte, um in den Vorstand der Allianz Leben einzutreten. Die 47jährige Wirtschaftsmathematikerin und Aktuarin Borst, seit 2018 Chefin des Actuarial Consulting bei WTW, übernimmt also nun den Posten, den seinerzeit Conrads innehatte, und wird damit ab Oktober ebenfalls Teil der Geschäftsführung von WTW Deutschland sein.

 

Als Nachfolger Borsts wiederum wird Rico Huster das Actuarial Consulting übernehmen. Der 45jährige Huster ist ebenfalls Wirtschaftsmathematiker und Aktuar, seit 2006 bei WTW und führt seit 2013 den Bereich Actuarial Consulting als Standortleiter auf lokaler Ebene in München.

 

WTW (weiland Willis Towers Watson) ist als globaler Berater und Dienstleister tätig, besonders in den Bereichen Advisory, Broking und Solutions, und beschäftigt in mehr als 140 Ländern rund 40.000 Menschen.


Zuwachs in Bonn

 

Zum Schluss: Übrigens hat auch die DSV Deutsche Steuerberater-Versicherung, Pensionskasse des steuerberatenden Berufs, einen neuen Vorstand. Doch das hat LbAV-Autor Detlef Pohl seinerzeit bereits auf LEITERbAV Dynamics vermeldet.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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