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Lurse Round Table „Frauen in der bAV“:

They call the House of FlexBenefits

Der Düsseldorfer Henkel-Konzern führte für seine tariflich Beschäftigten 2021 ein modernes, flexibles und voll digitales Benefits-System ein. Seit Juli 2021 können diese sich ihr Benefits-Programm individuell zusammenstellen. Ziel des Konzerns: sich mit diesem Angebot als sozialer, zukunftsorientierter und attraktiver Arbeitgeber aufzustellen, weiß Martina Baptist zu berichten.

Martina Baptist, Henkel.

Henkel und der Gesamtbetriebsrat haben sich 2021 darauf verständigt, den Tarifvertrag „Moderne Arbeitswelt“ (TV MoA) mit einem innovativen, digitalen und flexiblen Konzept umzusetzen, das zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der tariflich Beschäftigten beitragen soll.

Im ersten Schritt ging es darum, diese alle in die digitale Welt einzubeziehen. Daher stattete Henkel sämtliche Tarifmitarbeiterinnen und -mitarbeiter mit einem iPad aus (für mehr Details s. „Digitaler Vorreiter: iPads für alle Henkel-Tarifmitarbeiter“), um ihnen einen direkten Zugang zum digitalen Firmennetz zu ermöglichen. Dadurch haben sie Zugriff auf vielfältige digitale Informations- und Service-Angebote von Henkel, wie zum Beispiel die Teilnahme an virtuellen Meetings und Veranstaltungen. Zudem profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von virtuellen Angeboten wie Gesundheitsaktionen oder dem Zugriff auf Angebote zur Entgeltumwandlung, die bspw. für die Altersversorgung genutzt werden kann.

23 Prozent Zukunftsbeitrag

Das House of FlexBenefits wurde bei Henkel auf Grundlage des TV MoA entwickelt. Die Beschäftigten können mit dem sogenannten Zukunftsbetrag – derzeit 23% ihres persönlichen Monatsgehalts – aus einem breiten Angebot ein individuelles, bedarfsgerechtes Benefits-Paket zusammenzustellen. Ziel des Angebotes ist es nicht zuletzt, Henkels Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen.

Über ihr iPad erhalten die Berechtigten mit wenigen Klicks Zutritt zum House of FlexBenefits. Sie finden dort, anschaulich und übersichtlich das zur Verfügung stehende Benefits-Budget und das Benefits-Angebot abgebildet. Dieses umfasst zum Beispiel Altersvorsorge, Freizeit, Fitness, das Henkel-Firmenfahrrad und eine Auszahlungsoption.

Jede dieser Optionen wird durch eine informative Kachel dargestellt. Über diese können die Beschäftigten ihre gewünschten Leistungen buchen. Sie haben hier auch die Möglichkeit, das Budget über das ganze Jahr verteilt für mehre Angebote zu beanspruchen oder den Gesamtbetrag für ein Benefit einzusetzen.

Eine Übersicht zeigt an, welchen Betrag sie bereits wofür verwendet haben und wieviel Budget noch zur Verfügung steht. Nicht verwendete Guthaben werden zum Jahresende individuell und automatisch an die Beschäftigten ausgezahlt.

80 Prozent entscheiden sich für die bAV

Henkel fördert das Angebot zur Altersvorsorge im House of FlexBenefits durch Unternehmenszuschüsse. Zudem können die Tarifmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Führungskräfte hierzu insgesamt ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Entgeltumwandlung nutzen.

 

Für das gesamte Benefits-Management im House of FlexBenefits sind keinerlei manuelle Schritte erforderlich.“

 


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wandeln über ein Auto-Enrollment 4% ihres jeweiligen monatlichen Gehaltes in Altersversorgung um, können aber auch dagegen optieren. Über 80% der Henkelanerinnen und Henkelaner stärken über diesen Weg ihre bAV. Darüber hinaus lassen sich Weihnachtsgeld und variable Vergütung in die Entgeltumwandlung einbringen. Die Umwandlung erfolgt über eine Direktzusage. Die Beiträge werden von Henkel garantiert.

Ohne Hand anlegen

Für das gesamte Benefits-Management im House of FlexBenefits sind keinerlei manuelle Schritte erforderlich. Sowohl seitens der Arbeitgeber als auch der Beschäftigten läuft alles über digitale Prozesse. Diese wurden von der unternehmenseigenen IT entwickelt und in die SAP-Welt integriert.

Freizeit geht vor

Das beliebteste Benefits-Instrument der Tarifbeschäftigten bei Henkel ist die Option, zusätzliche Freizeittage einzusetzen, gefolgt von Auszahlungsoption und Altersvorsorge. Auch Führungskräfte können über das House of FlexBenefits verschiedene Angebote nutzen zum Beispiel Altersvorsorge, Fitness oder ein Henkel-Rad Leasingangebot.

Alles über iPad

Über Webinare, die für das iPad aufgezeichnet werden, können sich die Beschäftigten regelmäßig über das Benefits-Programm von Henkel und die digitale Nutzung informieren. Zudem gibt es ein Shared Service Center zur Beantwortung von Fragen.

Das iPad bietet zusätzlich Zugang zu unternehmenseigenen Initiativen für Gesundheit und Wohlbefinden sowie zu einem Learning HUB. Im Bereich Gesundheit werden z.B. Bewegungsprogramme für den Rücken und den gesamten Körper angeboten, die sich auch während der Arbeitszeit nutzen lassen. Der Learning HUB dient der Erweiterung von Wissen und Qualifizierung.

Wir sind noch nicht fertig

Henkel HR zielt darauf ab, die Benefits-Module kontinuierlich und nachhaltig weiterzuentwickeln und auszubauen. Dabei legt HR auch Wert darauf, den Vermögensaufbau zu unterstützen, u.a. durch das Angebot von Belegschaftsaktien. Zudem gibt es Überlegungen, das Benefits-Angebot durch Mobilitätskonzepte zu erweitern.

Fazit: Henkels House of FlexBenefits bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und Chancen. Diese Chancen werden gern genutzt und schaffen eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Autorin ist Head of Total Rewards, Pension & Payroll DE/CH der Henkel AG & Co. KGaA.

Der Beitrag beruht auf einem Vortrag der Autorin, gehalten auf dem Lurse Round Table Frauen in der bAV im Januar

 

Das zur heutigen Headline anregende Kulturstück findet sich hier.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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