Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LXIII):

Stabwechsel in Karlsruhe

Nachdem ein Altgedienter zum Jahreswechsel in den Ruhestand ging, ist im Vorstand der größtedeutschen Zusatzversorgungseinrichtung für bAV im öffentlichen Dienst ein kleiner Generationswechsel vollzogen worden. Die Nachfolge ist bereits geregelt, allerdings noch nicht abschließend.

Nachdem es zum Jahresende Personalbewegung auf dem Pensions-Parkett gab, startet auch 2023 mit diesbezüglicher Berichterstattung (und damit endet die Weihnachts- und Neujahrspause auf LEITERbAV):

Wechsel im Vorstandsvorsitz der VBL

Richard Peters, bis dato VBL. Foto: VBL.

Seit 1. Januar 2023 führt Angelika Stein-Homberg die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) als Präsidentin. Vorgänger Richard Peters verabschiedete sich nach 25 Jahren im Vorstand der der öffentlich-rechtlichen Einrichtung Ende 2022 in den Ruhestand. Damit besteht der einst dreiköpfige VBL-Vorstand derzeit nur aus Stein-Homberg und dem für die Kapitalanlage verantwortlichen Michael Leinwand, der im April 2021 in das Gremium berufen wurde.

Die 61-jährige Juristin Stein-Homberg ist bereits seit 2014 hauptamtlicher VBL-Vorstand, war bis Ende 2022 auch Vertreterin des Präsidenten und verantwortet die Geschäftsbereiche Kundenmanagement, Leistungsmanagement, Beteiligungsmanagement, Rechtsprozesse sowie Zentraler Einkauf. Sie wird die bisherigen Aufgaben, neben den neuen Aufgaben als Präsidentin, übergangsweise weiterführen, bis der Vorstand wieder komplettiert ist, teilte die Anstalt mit.

Peters: Karstadt, OFD, Landesfinanzministerium, VBL

Peters, geboren 1957 in Xanten am Niederrhein, ist Jurist und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er begann seine berufliche Laufbahn als Abteilungsleiter im Bereich „Tarif- und Sozialpolitik“ der Karstadt AG in Essen. Nach seiner Verbeamtung in Thüringen Anfang 1992 war Peters zunächst als Personalreferent in der Oberfinanzdirektion in Erfurt tätig.

Anschließend leitete Peters das Referat „Tarif- und Arbeitsrecht“ im Thüringer Finanzministerium. Im Januar 1998 entsandte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder ihn dann als Vertreter der Bundesländer in den Vorstand der VBL.

Während der ersten zehn Jahre seiner Amtszeit war Peters verantwortlich für die Kapitalanlagen. Im April 2012 wurde er dann zum Präsidenten und Vorsitzenden des Vorstandes ernannt.

Als die großen Herausforderungen der Amtszeit Peters’ nennt die VBL in einer Mitteilung den Aufbau der freiwilligen Versicherung sowie den Systemwechsel 2002, in dem das Gesamtversorgungssystem auf ein Versorgungspunktemodell umgestellt wurde.

Stein-Homberg: Kanzlei, OFD, BMF, VBL

Angelika Stein-Homberg, VBL. Foto: VBL.

Stein-Homberg begann ihre berufliche Laufbahn als Juristin in einer Rechtsanwaltskanzlei. 1991 wechselte die gebürtige Saarländerin in den öffentlichen Dienst des Bundes, zunächst als Referentin in der Zoll- und Verbrauchssteuerabteilung der ehem. Oberfinanzdirektion Saarbrücken.

1993 ging Stein-Homburg zum BMF, dort bis Juli 2006 als Referentin in der Zollabteilung (europäische und internationale Zusammenarbeit der Zollverwaltungen) und in der Zentralabteilung (Grundsatzfragen des Dienstrechts des Bundes und Personaleinzelsachen des Ministeriums) tätig, danach als Referatsleiterin in der für Privatisierungen, Unternehmensbeteiligungen des Bundes und Bundesimmobilien zuständigen Abteilung des Ministeriums. Zuletzt hatte sie ab Mai 2012 die Leitung des Referats für Grundsatzfragen zu Unternehmensbeteiligungen des Bundes inne. Im Juli 2014 wechselte sie dann zur VBL.

Michael Leinwand, VBL.

Die VBL wurde am 1929 in der Weimarer Republik als sog. Zusatzversorgungsanstalt des Reichs und der Länder (ZRL) in Berlin gegründet. Aufgabe war schon damals, den Arbeitern der Reichsverwaltung und der beteiligten Länder Zuschüsse zur gesetzlichen Rente zu leisten, um die Ungleichbehandlung zwischen Beamten und Nichtbeamteten im öffentlichen Dienst auszugleichen. Anfang der 50er Jahre bekam die VBL ihren heutigen Namen VBL und zog nach Karlsruhe. Nach der Wiedervereinigung wurde 1997 die Zusatzversorgung auch in den neuen Bundesländern eingeführt. Heute ist die VBL bundesweit mit rund 5 Mio.Versicherten, 5.400 Arbeitgebern und rund 5,6 Mrd. Euro Leistungszahlungen jährlich die größte deutscheZusatzversorgungseinrichtung für bAV im öffentlichen Dienst.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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