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PSV-Mitgliederversammlung und Schadenentwicklung:

Im langen Durchschnitt

 

Der Vorstand des PSV hat auf seiner Mitgliederversammlung am 30. Juni 2015 in Köln bekannt gegeben, dass sich der Beitragssatz für das Jahr 2015 mehr als verdoppeln dürfte, sofern das Insolvenzgeschehen so bliebe wie im ersten Halbjahr. Doch auch damit bewegte sich die bAV-Insolvenzsicherung immer noch im langjährigen Durchschnitt – und zwar exakt.

 

 

Rund 3 Promille: Bei extrapoliertem derzeitigem Insolvenzgeschehen dürfte dies laut PSV für 2015 der Beitragssatz sein, der auf die insolvenzschutzpflichtigen Arbeitgeber zukommt. Die Schätzungen der PSV-Vorstände sind allerdings üblicherweise sehr vorsichtig, die endgültige Festlegung erfolgt turnusgemäß im November.

 

Im Vorjahr hatte der endgültige Satz bei niedrigen 1,3 Promille gelegen. Damit droht für 2015 eine satte Verdoppelung. Doch ist das alles andere als Krisenmodus. Schließlich errechnet sich der durchschnittliche Beitragssatz für die bisherigen 40 PSV-Geschäftsjahre ebenfalls auf genau 3,0 Promille; über die letzten fünf Jahre beträgt er 2,0 Promille, über die letzten zehn Jahre deren 3,6. Insofern muss man nach dem ungewöhnlich milden Vorjahr wohl eher von einer Normalisierung sprechen. Auch wird ein Vorschuss wohl nicht erhoben werden.

 

Im Krisenjahr 2009 hatte der Beitrag bei 14,2 Promille gelegen, 2010 und 2011 bei jeweils 1,9 Promille und 2012 bei 3,0 Promille. 2013 dann 1,7 Promille, allerdings trat damals letztmalig eine Belastung in Höhe von 1,5 Promille hinzu (bezogen auf die damalige Bemessungsgrundlage), mit dem die seinerzeitige Ausnahmebelastung aus dem Jahr 2009 auf fünf Jahre gestreckt worden war. 2014 wurden dann die erwähnten 1,3 Promille fällig.

 

Die BDA, der zentrale Stakeholder der deutschen Wirtschaft im PSV, erläuterte in einem Schreiben an ihre Mitglieder einige Einzelheiten zu der gegenwärtigen Entwicklung. Demnach war die Schadenentwicklung der ersten Monate des Jahres 2015 lebhafter als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2015 war der Verein von 272 Insolvenzfällen betroffen. Der Leistungsaufwand ist dabei im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 von 173,7 Millionen Euro auf 483,3 Millionen Euro deutlich gestiegen.

 

Zum 31. Dezember 2014 hatte der Verein 94.034 Mitglieder. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 269 Mitglieder. Damit hat sich der seit Vorjahren festgestellte Anstieg verlangsamt.

 

Der Geschäftsbericht 2014 des PSV mit weiteren Einzelheiten findet sich hier.

 

 

 

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