Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XXXVII):

Nordost Südwest

Einmal quer durch Deutschland zieht sich die Linie der beiden Akteure, über die heute in dieser Rubrik berichtet wird. Und ausnahmsweise geht hier es nicht unmittelbar um Menschen, sondern um Institutionen, die sich neu aufstellen – genaugenommen im Benefit Consulting. Beide fokussieren sich auf ganz bestimmte Ausschnitte der bAV.

 

Jüngst erst hatte LEITERbAV über Menschen in Bewegung in der bAV berichtet, u.a. über die Neubesetzung der EIOPA-Spitze, da gibt es schon wieder neues über Akteure zu vermelden – doch geht es heute um Institutionen im Benefit Consulting, also einem Segment der deutschen bAV, das ohnehin gerade einer Neuordnung unterworfen ist:

 

Aus Berlin für Banker

 

Pensions Consulting zum ersten: Ab heute neu auf dem Parkett als Akteur unterwegs ist die betavo GmbH, ein Beratungsunternehmen für die bAV im Finanzsektor.

 


„Absoluter Fokus – mit Blick über den Tellerrand“: Mit diesem Credo startet der neue Berater. Als Ziel nennt er, im deutschen Pensions-Markt eine Lücke zu schließen: nämlich die, in allen Belangen der bAV ein spezialisierter Consultant für Arbeitgeber aus dem Finanzsektor zu sein und dabei alle Lösungsoptionen durch einen Partner zusammenführen zu können.

 

Die betavo ist 100%ige Tochter des BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes a.G. und wendet sich wie die Mutter ausschließlich an Banken und Finanzdienstleister. Die Beratung erfolgt ausschließlich produktneutral und auf Honorarbasis. Produktvermittlung ist nicht Bestandteil des Leistungsspektrums.

 

Mirko Buchwald, BVV bzw. betavo.

Mirko Buchwald, Prokurist und Abteilungsleiter Firmenkunden des BVV und jetzt in Personalunion Geschäftsführer der betavo, verweist auf die zunehmende Komplexität in der bAV, die Bedarf schaffe für beratende Expertise und das Aufzeigen von Handlungsoptionen bei der Gestaltung von Versorgungswerken. Hier will der neue Player mit seiner Branchenexpertise bei Banken und Finanzdienstleistern rund um Rechtsprechung, Gesetzgebung, Aktuariat und Regulierung unabhängig von Versorgungsträger, Durchführungsweg und Zusageart punkten. Schwerpunkte sollen die die Neueinrichtung sowie die Optimierung bestehender Versorgungssysteme sein, v.a. unter dem Gesichtspunkt von De-Risking und Prozessoptimierung.

 

De-Risking und Prozessoptimierung: Den Nerv der Zeit dürfte man damit in der deutschen bAV jedenfalls treffen, nicht zuletzt den der Banken.

 

Dass große EbAV mit relativ kleineren Einheiten auch im Pension Consulting operieren, ist im Grunde nicht ungewöhnlich, kennt man bspw. von der Hoechster Penka und ihrer Höchster Pensions Benefits Services.

 

Familiär aus Freiburg

 

bAV-Consulting zum zweiten: Die PBG Pensions-Beratungs-Gesellschaft mbH aus dem hessischen Idstein wird rückwirkend zum 1. Januar Teil des Versicherungsmaklers und Risikomanagers Südvers Vorsorge GmbH aus Au bei Freiburg.

 

PBG und Südvers: Martin Felten, Florian Karle, Heide Engelstädter, Hartwig Kraft (v.l.n.r.).

Die PBG, die einem Kundestamm von 800 Unternehmen vermeldet, besteht dabei als Gesellschaft fort und soll über die Südvers internationalen Marktzugang erhalten. Über 20 Aktuare, Rechtsanwälte, Betriebswirte und IT-ler bleiben am Standort Idstein tätig, teilen die beteiligten Unternehmen mit. Auch die bisherigen PBG-Gesellschafter Heide Engelstädter und Hartwig Kraft bleiben als Geschäftsführung an Bord. Zum Volumen der Übernahme wurden keine Angaben gemacht.

 

Die Südvers, in zweiter Generation inhabergeführt, beschäftigt 500 Mitarbeiter in 17 Niederlassungen – neun in Deutschland und acht in Österreich. Das betreute Prämienvolumen, vornehmlich in mittelständischen, familiengeführten Firmen unterschiedlicher Branchen, lag 2020 bei gut 480 Mio. Euro.

 

Auch dass große Makler mit relativ kleineren Einheiten auch im Pension Consulting operieren, ist nicht ungewöhnlich, auf internationalem Parkett kann man das bestens bei Aon und bis dato auch bei Willis Towers Watson beobachten.

 

 

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Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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