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PSV legt Jahresabschluss 2017 vor:

Mutmaßlich moderat

Die deutsche Wirtschaft wird – sollte es nicht zu einer volkswirtschaftlichen Trendwende kommen – für das Jahr 2018 vermutlich einen erneut überschaubaren Beitrag zur Insolvenzsicherung von Betriebsrenten aufbringen müssen.

 

Marko Brambach, Vorstand PSV.

Gestern ließ der Pensions-Sicherungs-Verein aG als gesetzlich bestimmter Träger der bAV-Insolvenzsicherung verlauten, dass aufgrund der Schadenentwicklung der ersten Monate des Jahres 2018 aus heutiger Sicht für das laufende Jahr von einem moderaten Schadengeschehen auszugehen sei.

 

Nachdem für das Jahr 2016 erstmals in der Geschichte des PSV aufgrund von Sondereffekten überhaupt kein Beitrag erforderlich war, betrug der Beitragssatz für 2017 2,0 Promille. Dieser Beitragssatz bezog sich auf die seinerzeit von den Mitgliedsunternehmen gemeldete Beitragsbemessungsgrundlage in Höhe von insgesamt 339 Mrd. Euro.

 

Der durchschnittliche Beitragssatz aus den bisher 43 Geschäftsjahren liegt bei 2,8 Promille. Für die letzten fünf Jahre liegt er bei 1,5 Promille und für die letzten zehn Jahre bei 2,9 Promille.

 

 

Weniger Insolvenzen, höhere Schadenvolumen

 

Außerdem hat der PSV gestern den Geschäftsbericht für sein 43. Geschäftsjahr vorgelegt.

 

Demnach waren Ende 2017 beim PSV 94.795 (Vorjahr 94.482) Arbeitgeber mit insolvenzsicherungspflichtiger bAV gemeldet.

 

Insgesamt stehen 10,9 Mio. (Vorjahr 10,8 Mio.) Versorgungsberechtigte unter Insolvenzschutz. Dabei handelt es sich um 4,0 Mio. Rentner und 6,9 Mio. Arbeitnehmer mit unverfallbaren Anwartschaften.

 

Seit seinem Bestehen hat der PSV Ansprüche von über 1,4 Mio. Versorgungsberechtigten aus Insolvenzen übernommen.

 

Im Jahr 2017 haben den PSV mit 429 Insolvenzen so wenige Insolvenzen getroffen wie zuletzt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Zahl ist damit gegenüber den Vorjahren weiter zurückgegangen.

 

Demgegenüber ist die Anzahl der zu übernehmenden Renten und Anwartschaften mit zusammen 15.044 leicht gestiegen, aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau (Vorjahr: 14.182). Das Schadenvolumen lag im Jahr 2017 mit 659,1 Mio. Euro dagegen deutlich über dem Schadenvolumen des Vorjahres (506,8 Mio. Euro). Dabei ist schon berücksichtigt und deshalb in der Bilanz nicht unmittelbar erkennbar, dass die Zahlungen aus Insolvenzforderungen in Höhe von ca. 204 Mio. Euro das Schadenvolumen reduzieren.

 

Der Barwert aller gesicherten Anwartschaften beträgt 3.011,9 Mio. Euro. Diesem stehen zum 31. Dezember 2017 Deckungsmittel von 2.730 Mio. Euro gegenüber. Damit sind die gesicherten Anwartschaften am 31. Dezember 2017 zu 90,6% kapitalmäßig gedeckt, wie der PSV gestern erklärte.

 

Die diesjährige Mitgliederversammlung des PSV findet am 10. Juli in Köln statt. Der Bericht des Vereins über das Geschäftsjahr 2017 findet sich hier.

 

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