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Das Parkett in Bewegung (LVIII):

Lurse kauft GPRG

Gestern Parkett in Bewegung, heute Parkett in Bewegung – allerdings geht es diesmal nicht um Human Ressources, sondern um zwei institutionelle Akteure. Denn ein Consultant übernimmt eine kleine Spezialgesellschaft samt Anwartschaften von einem Lebensversicherer – was einer gewissen Logik folgt.

 

Nachdem gestern die üblichen Personalbewegungen im Pensionswesen zu vermelden waren, heute schon wieder Bewegung auf LEITERbAV:

 

Matthias Edelmann, Lurse.

Der Consultant Lurse erwirbt die Gerling Pensionsenthaftungs- und Rentenmanagement GmbH (GPRG) und übernimmt ab 2023 die Verwaltung der rund 1.000 bAV-Anwartschaften von der HDI Pensionsmanagement AG. Die Kapitalanlage der GPRG in Rückdeckungsversicherungen mit einem Volumen von rund 50 Mio. Euro verbleibt dabei unverändert in der Verantwortung der HDI Lebensversicherung AG.

 

Mit dem Kauf will der Anbieter von HR-Strategieberatung sowie Optimierung und Digitalisierung komplexer bAV-Versorgungszusagen sein Geschäft im Bereich Bestandsverwaltung stärken, wie er heute mitteilte. Die Übergabe der operativen Bestandsverwaltung und die Migration der Bestände auf die digitale Plattform „P·LIVE“ von Lurse soll sukzessive im Jahr 2023 in enger Zusammenarbeit mit der HDI Pensionsmanagement erfolgen.

 

Mit dem Schritt setze Lurse „den erfolgreichen und konsequenten Wachstumskurs der vergangenen Jahre in der digitalen Bestandsverwaltung der bAV fort“, so der Consultant weiter. Durch die Konzentration auf die operative Verwaltung von Vertragsbeständen, eine durchgehende Prozessoptimierung und die Migration des Bestandes auf eine moderne IT-Plattform könne Lurse hohe Effizienzsteigerungen in der Administration erzielen. Für Anwärter und Pensionäre der GPRG bedeute das eine verlässliche Kontinuität ihrer Versorgungszusagen, erklärte Matthias Edelmann, Managing Partner bei Lurse.

 

Fabian von Löbbecke, HDI Pensionsmanagement.

Fabian v. Löbbecke, Vorstandschef der HDI Pensionsmanagement AG, ergänzt: „Die HDI Pensionsmanagement wird sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft – also aktuarielle und rechtliche Dienstleistungen – konzentrieren. Die Übertragung komplexer und kostenintensiver Verwaltungsmandate ist daher ein logischer Schritt. Lurse mit seiner langjährigen bAV-Expertise und der modernen und digitalen Verwaltungsplattform ist dafür der richtige Partner.“ Diese Spreizung zwischen den originären Pensionsaufgaben – v.a. Aktuariat, Legal und Asset Management – und der eher jungen, aber IT-technisch anspruchsvollen Aufgabe der Digitalisierung bzw. digitalen Administration, sieht man in diesen Jahren des öfteren im Markt, und das häufig unter Beteiligung von Versicherern. Insofern trifft Löbbeckes Terminus vom „logischen Schritt“ durchaus den Nerv der Zeit.

 

Die Gerling Pensionsenthaftungs- und Rentenmanagement GmbH wurde Ende der 90er-Jahre für die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen der Industrie von der Gerling Lebensversicherung gegründet. Insbesondere wurden an die Gesellschaft Pensionsverpflichtungen im Rahmen von Merger-&-Acquisitions-Transaktionen mittels Schuldbeitritt ausgegliedert. Die GPRG verwaltet rund 1.000 Anwartschaften und Pensionen mit einem Volumen von rund 50 Mio. Euro.

 

Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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