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Erneuter Stabwechsel in Köln:

Lucius folgt auf Zimmermann

Das IVS – Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung, ein Zweigverein der Deutschen Aktuarvereinigung, hat sich gestern eine neue Führungsspitze gegeben.

 

Friedemann Lucius, Heubeck AG.

Zum 30. September wird er den Vorstandsvorsitz der Heubeck AG übernehmen, doch schon jetzt muss sich Friedemann Lucius neue Visitenkarten drucken lassen: Wie das Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung gestern bekannt gab, hat es den 50jährigen promovierten Mathematiker und Aktuar zu seinem neuen Vorstandsvorsitzenden berufen.Der bisherige stellvertretende Vorsitzende folgt auf Horst-Günther Zimmermann, der sich nach sechs Jahren an der Spitze des IVS aus dem Vorstand zurückzieht. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Stefan Oecking, Partner des Beratungsunternehmens Mercer.

 

 

Dank an die hanseatische Sachlichkeit

 

Horst-Guenther Zimmermann, Partner i.R. von Rüß, Dr. Zimmermann und Partner

Ich danke Herrn Dr. Zimmermann im Namen aller IVS-Mitglieder sehr herzlich für sein herausragendes Engagement, mit dem er sich in den vergangenen Jahren um unseren Berufsstand und die Altersvorsorge in Deutschland verdient gemacht hat. In seiner Amtszeit hat er mit ruhiger Hand, Weitsicht und hanseatischer Sachlichkeit die wichtigen Themen für das IVS maßgeblich aktiv mitgestaltet, vor allem die Diskussionen um das BRSG und die EbAV-II-Richtlinie sowie die Planungen und Vorbereitungen des Weltkongresses der Aktuare im Juni 2018 in Berlin“, würdigte Lucius die Verdienste seines Amtsvorgängers.

 

 

BRSG? Wir sind dabei!

 

Zugleich kündigte Lucius an, dass sich die Versicherungsmathematischen Sachverständigen des IVS aktiv in die Umsetzung des BRSG einbringen werden, um die Verbreitung der bAV in Deutschland zu fördern. „Hier sind alle Beteiligten gefordert, attraktive Produkte mit einer verlässlichen, lebenslangen Rente zu entwickeln“, unterstreicht er die Herausforderung für die kommenden Jahre. Lucius zeigte sich überzeugt, dass hierbei kollektive Sparprozesse gegenüber individuellen Sparkonzepten wie Bank- oder Fondssparplänen eindeutig im Vorteil seien: „Kurzfristige Verwerfungen an den Kapitalmärkten können durch den Ausgleich im Kollektiv und über die Zeit sehr gut abgefedert werden, sodass auch ohne versicherungsförmige Garantien dem Sicherheitsbedürfnis der deutschen Arbeitnehmer angemessen Rechnung getragen wird.“

 

 

Altersvorsorgeinformation grundsätzlich

 

Des Weiteren werden das IVS und die DAV die Einführung einer säulenübergreifenden Altersvorsorgeinformation aus aktuarieller Sicht begleiten. „Neben verlässlichen Produkten braucht ein Arbeitnehmer Transparenz über seine künftige Versorgung, um qualifizierte Entscheidungen zum Ausbau der eigenen Altersvorsorge zu treffen“, erläutert Lucius. In diesem Zusammenhang spricht er sich zudem für eine grundlegende Debatte über das deutsche Alterssicherungssystem aus: „Es geht um Verteilungs- und Generationengerechtigkeit. Die notwendigen Reformen unseres Rentensystems dürfen nicht einseitig unsere Kinder und Kindeskinder belasten. Ansonsten erodiert das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Altersvorsorgesysteme mit bedenklichen gesamtgesellschaftlichen Folgen. Hier können Aktuare einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Diskussion zu versachlichen und Transparenz herzustellen.“

 

Stefan Oecking, Mercer Deutschland.

Lucius gehört seit 2013 dem Vorstand der Heubeck AG an. Zuvor war er in verschiedenen Positionen für PricewaterhouseCoopers und Aon Hewitt tätig. Oecking ist seit 2003 Partner von Mercer in Deutschland. Vor seinem Übergang zu Mercer war er bis 2003 Partner von PricewaterhouseCoopers.

 

 

 

 

 

 

Susanna Adelhardt, Evonik.

Der Vorstand des IVS wird komplettiert durch weitere Vertreter des Berufsstands, namentlich durch Susanna Adelhardt (Evonik), Nicola Döring (Generali Deutschland), Korbinian Meindl (Neuburger und Partner), Katrin Schulze (BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes) und Aon Hewitts Georg Thurnes.

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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