Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Thank God it's Friday

Die kommentierte Presseschau zur bAV

 

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Stiftung testet Pensionskassen, der Staat und die Sparer, Euro-Krise ohne Ende und das Vorbild Japan.

 

 

Stiftung Warentest (20. August): „Pensionskassen – Wer die höchste Rente garantiert.“

 

Spitzenreiter unter den Modellannahmen des Artikels (u.a. 40 J., Jahresprämie 1.200 Euro, Gruppentarif): Soka-Bau knapp vor PKDW. Schlusslicht im Test: Signal Iduna (Artikel ist kostenpflichtig).

 

 

 

Die Welt (15. August): „Millionen Deutsche sparen falsch fürs Alter.“

 

Beitrag zur letzten Freitag hier vermeldeten Studie des DIA. Leserkommentare wie immer kritisch, wenn es sich um Altersversorgung dreht. Das hat ursächlich auch mit dem nächsten Thema zu tun.

 

 

 

FAZ (19. August): „Niedrigzinsen – Was der Staat gewinnt, verlieren die Sparer.“

 

Das Mantra von dem angeblichen Gewinn Deutschlands durch die niedrigen Zinsen gehört zu den dämlichsten in der ganzen Debatte. Hier endlich ein passender Gegenbeitrag. Leidtragende sind nicht zuletzt, möglicherweise sogar vor allem Einrichtungen der bAV und deren Mitglieder. Passend dazu der nächste Beitrag.

 

 

 

OFF TOPIC. TO WHOM IT MAY CONCERN:

 

 

SZ (17. August): „Aigner fordert Vergleichsportal für alle Bankgebühren.“

 

Rührend, wie sich EU und unserer Regierung darum kümmern, dass wir in der Finanzdienstleistung nicht übervorteilt werden. Also wird jetzt bald alles gut. Wenn da nur diese politisch künstlich herbeigeführte  klitzekleine Kleinigkeit mit dem klitzekleinen Niedrigzins nicht wäre, der in gar nicht so klitzekleinen Schritten auf Raten enteignet (siehe erster Beitrag).

 

 

 

FAZ (20. August): „Hoher Abwertungsdruck – Währungskrise in Südasien weitet sich aus.“

 

Ist das Thema Emerging Markets damit für die nächste halbe Dekade mal wieder durch?

 

 

 

FAZ (21. August): „Drittes Hilfsprogramm – Bekommt Griechenland Geld aus dem EU-Haushalt?“

 

Dass das Spiel immer weiter geht, überrascht nur Trottel. Eher irritiert schon das Timing. Bis zur Bundestagswahl sollte eigentlich Ruhe im Karton herrschen. Wenn nicht mal das gelingt, kann man sich ausmalen, was danach kommen wird. Siehe nächsten Beitrag.

 

 

 

FAZ (17. August): „Euro-Rettung – Gezahlt wird nach der Wahl.“

 

Die FAZ ist eines der wenigen etablierten Medien – wenn nicht das einzige – dass sich mit klarem kritischen Verstand mit der Euro-Krise und Sinn und Unsinn der Rettungspolitik auseinandersetzt; dies gilt namentlich für Holger Steltzner. Der FAZ-Herausgeber kritisiert dabei die unmittelbar Verantwortlichen – hier den wirklich rätselhaft irrlichtenden Wolfgang Schäuble – auch direkt. Mit seinem Kommentar bezog sich Steltzner übrigens auf diesen FAZ-Artikel.

 

 

 

Berliner Morgenpost (17. August): „Schäuble-Berater – 'Deutschland kann die Euro-Zone nicht retten'."

 

Zitat aus dem Interview: „Die Griechen haben eigentlich genug Vermögen, um selber für ihre Schulden geradezustehen. Aber an das Vermögen kann oder will man nicht heran.“ Ein schöner Satz. Vor allem sagt er eigentlich mehr über die Deutschen (und Wolfgang Schäuble) aus als über die Griechen selbst. Und: Bei einem Austritt Deutschlands aus dem Euro könnte die Bundesbank oder ein zu gründender staatlicher Pensionsfonds die befürchtete Aufwertung der neuen Mark (die wir ohnehin verkraften würden) durch das Drucken von D-Mark mit anschließendem Kauf von Devisen oder besser Sachwerten im Ausland in Grenzen halten? Gute Idee, wurde – bei aller Bescheidenheit – meines Wissens exactamente bereits vor längerem erstmalig hier entwickelt und kommuniziert.

 

 

 

Die Zeit (August): „Euro-Rettung – Deutschland ruiniert sich.“

 

Will man auch mal von Politikern unverdorbene Gedanken zu der Problematik hören, muss man als Deutscher ins Ausland gehen. An einer Stelle spricht Richard Sulík auf die auch hier schon öfters diskutierte Exportproblematik an.

 

 

 

Der Standard (19. August): „Faule Kredite spanischer Banken auf Rekordhoch.“

 

Ein weiteres Indiz, dass Europa mit der Rettungspolitik seit Beginn der Krise noch keinen Schritt weiter gekommen ist – wenn man von planloser Geldschwemme und politisch gewollter Verbreiterung der Haftungsbasis absieht. Die Zustimmung zur Bankenunion wird eines nicht zu fernen Tages Folgen für Deutschland haben. Aber irgendwie hat man sich daran ja gewöhnt.

 

 

 

HB (19. August): Geldschwemme – Bundesbank warnt vor Strohfeuer in Japan.“

 

Die Tochter des Königs Priamos wagt einen Blick in die Zukunft.

 

 

 

BZ (18. August): „Senat zahlt 476 Euro Sozialhilfe pro Kopf.“

 

Wohlgemerkt: Pro Kopf der Bevölkerung, nicht pro Kopf der Transferleistungsempfänger. Hier in Berlin kommt alles, was Deutschlands Zukunft ausmacht, beispielhaft zusammen: katastrophale Demographie, Einwanderung in die Sozialsysteme und das Bewusstsein der Verantwortlichen, dass das Geld aus dem Länderfinanzausgleich oder sonstwoher schon weiter fließen wird – solange, bis der letzte Vorhang fällt.

 

 

 

ZUM SCHLECHTEN SCHLUSS:

 

Die Welt (22. August): „Darum stürmte die Polizei den Schalker Fanblock.“

 

So, so: Die griechischen Fans drohen mit Gewalt und Randale und fordern die deutsche Polizei gefälligst zum Handeln auf, die dem auch geflissentlich und befehlsempfängergleich flugs nachkommt und gegen die deutschen Fans im eigenen Stadion Schlagstock und Pfefferspray einsetzt. Irgendwie passt das Drehbuch im übertragenen Sinne auch zur Euro-Rettungs-Problematik, doch dort werden die Beamten keine Polizisten sein, sondern Finanzbeamte; und die Fans keine Fans, sondern Steuerzahler…

 

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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