Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XX):

Ein kleiner Trend?

Stoff genug für zahlreiche Tagesmeldungen bilden die Personalrochaden in den Wochen und Monaten rund um den Jahreswechsel im institutionellen Pensionswesen, über die LEITERbAV wie angekündigt derzeit schubweise berichtet – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Heute unter anderem: Neuer Country Head. Ein Abgang. Und eine Rückkehr.

 

Nachdem es in der vergangenen LbAV-Berichterstattung rund um die Personalwechsel jüngst vorn allem um Vorstände ging, sind heute fast nur Tätigkeiten im Asset Management im Focus:

 

Franklin Templeton: Bauer neuer Deutschland-Chef – und mehr

 

Stefan Bauer, Franklin Templeton.

Stefan Bauer ist mit Wirkung zum 1. Februar 2020 zum neuen Country Head für das Deutschlandgeschäft Franklin Templeton berufen worden. Er folgt auf Reinhard Berben, der zum 31. März 2020 in den Ruhestand geht.

 

Bauer kam 2015 als Leiter des Geschäfts mit institutionellen Investoren in Deutschland zu Franklin Templeton. Zuvor war er bei der DekaBank für den institutionellen Vertrieb in Deutschland verantwortlich. Davor hatte er verschiedene Vertriebs- und Fondsmanagement-Positionen bei der Deutschen Asset Management, Universal Investment und Cominvest inne. Seinen Abschluss in BWL machte er an der Westfälischen Wilhelms- Universität in Münster.

 

Von Frankfurt aus wird Bauer das Wachstum von Franklin Templeton in den Vertriebskanälen Retail und Institutional verantworten. Sein engstes Team bilden Peter Gorynski, Director Territorial Sales; Stephan Diekmeyer, Director Banks/Fund of Funds; Martin Stenger, Director Business Development Insurance & Retirement Solutions und Reinhard Hog, Marketing Manager.

 

Den erwähnten Martin Stenger hat Franklin Templeton ebenfalls erst soeben, mit Wirkung zum 2. Januar, verpflichtet. In seiner neu geschaffenen Position wird Stenger u.a. das Geschäft mit bAV-bezogenen Organisationen leiten. Vorherige Stationen des diplomierten Versicherungs- und Finanzfachmanns waren UBS, Fidelity International und der HDI.

 

Franklin Templeton Investments erbringt in über 170 Ländern im Inland und weltweit Anlageverwaltungsdienstleistungen für private und institutionelle Anleger und die Verwalter von Staatsvermögen in sämtlichen Anlageklassen. Zudem gehören dazu Franklin Real Asset Advisors, Franklin Venture Partners, K2 Advisors, Pelagos Capital Management, Templeton Global Macro und Templeton Private Equity Partners. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen betreibt Niederlassungen in 33 Ländern und verwaltete Ende 2019 knapp 700 Mrd. USD.

 

EZVK Darmstadt: die Rückkehr der Rita Reichenbach

 

Rita Reichenbach, EZVK.

Rita Reichenbach ist zurück: Die erfahrene Juristin, die als langjährige Head of Legal bei Mercer den Consultant zum Jahresende 2018 verlassen hatte, ist seit 1. Dezember für die EZVK im Bereich Beteiligungen und Recht tätig.

 

Außerdem wurden jüngst von der Institutional Money zwei weitere Zugänge bei den Kirchlichen vermeldet:

 

Sabine Mahnert wird als Nachfolgerin des zur Hamburger Sparkasse (Haspa) gewechselten Christoph Metz Leiterin der Kapitalanlage der EZVK. Mahnert, nach sieben Jahren von Willis Towers Watson kommend, arbeitete zuvor u.a. bei GSAM und bei der aba. Dort ist sie zumindest bis dato offenbar weiterhin Mitglied des Fachausschusses Kapitalanlage und Regulatorik.

 

Des Weiteren ist zum 1. Januar Stephan Mattes als Nachfolger Patrick Hubers zum neuen VA der EZVK bestellt worden.

 

Um den Nichtbeamteten im kirchlich-diakonischen Dienst eine Zusatzversorgung zu ermöglichen, haben sich 1967 die Arbeitgeber evangelischer Landeskirchen und der Diakonie zusammengeschlossen und die EZVK als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet, die heute rund 94.000 Rentner und mehr als 700.000 Versicherte von ca. 7.700 Arbeitgebern betreut. Hierzu verwaltet die EZVK für die beteiligten Arbeitgeber und die Versicherten aus dem kirchlich-diakonischen Bereich Planvermögen in Höhe von rund acht Mrd. Euro.

 

Linde: Schlegel geht

 

Christoph Schlegel, langjähriger Head of Pension Investments The Linde Group, hat Anfang Januar den DAX-Konzern und damit auch das Pensions-Parkett verlassen. Der Mathematiker und Ökonom ist nun Chief Investment Officer des Stella Family Office. Linde wollte gegenüber LEITERbAV nicht verraten, ob und wie man die Nachfolge schon geregelt habe bzw. regeln werde.

 

Lässt sich hier ein kleiner Trend beobachten? Schlegel ist schließlich nicht der erste Manager von Planvermögen, der seinen DAX-Arbeitgeber und das dortige großvolumige Anlagevermögen verlässt, um zu einem Family Office zu wechseln. Erinnert sei an Eons Christian Rouette, der vor mittlerweile drei Jahren zu einem Family Office ging, und an Stefan Ebinger, der im September die BASF SE verließ.

 

Ist es vielleicht der Wunsch, in den Zeiten des „ewigen“ Niedrigzinses endlich einmal frei von Garantien, Anlagevorordnungen und harten Renditeanforderungen investieren zu dürfen?

 

BayernInvest: Verstärkung in Sachen Nachhaltigkeit

 

Die BayernInvest verstärkt sich mit der Nachhaltigkeitsexpertin Wiebke Merbeth. Die 37jährige Diplom-Kauffrau sowie CIIA und CEFA startet zum 1. Februar 2020 als Leiterin Nachhaltigkeit.

 

Merbeth war zuletzt Direktorin für Institutional & Corporate Sales bei der HSBC Global Asset Management Deutschland. Seit 2007 begleitet und berät sie institutionelle Adressen bei der Kapitalanlage und ist konstituierendes Mitglied im Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung, der im Juni 2019 seine Arbeit aufgenommen hat und die Bundesregierung bei dem Ziel berät, ein führender Standort für nachhaltige Finanzen zu werden.

 

Außerdem hat zum 1. JanuarMarcus Steudner die Leitung für Produktmanagement bei dem Münchner Asset Manager übernommen. Der 34jährige war zuletzt Head of Product Management bei Assenagon Asset Management S.A. und dort seit 2008 zuständig für die Produktentwicklung sowie die Auflage von Fonds.

 

Als Gesamtanbieter ist die BayernInvest sowohl Asset Manager als auch Master-KVG. Das Unternehmen mit Sitz in München wurde 1989 als hundertprozentige Tochter der BayernLB gegründet und verwaltet heute rund 90 Mrd. Euro in Spezial- und Publikumsfonds sowie institutionellen Mandaten der Vermögensverwaltung.

 

To be continued…

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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