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Kassandra:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

 

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Der Multi-Purpose-Staatssekretär – und Niedrigzins für Jahrzehnte.

 

 

 

Spiegel.de (17. Oktober): „Ärger mit Nahles – Staatssekretär Asmussen wechselt zur Förderbank KfW.“

 

Das Sozialpartnermodell wirft bekanntlich zahllose Fragen auf, die Interessen sind widerstreitend, das für weitere Entscheidungen angeblich unerlässliche BMF-Gutachten lässt weiter auf sich warten, und die Legislaturperiode ist auch schon im fortgeschrittenen Alter. Ganz zu schweigen davon, dass die Politik derzeit ohnehin andere Sorgen hat. Und jetzt auch noch ein Staatssekretärswechsel im BMAS? Fazit: Die Skepsis, dass in dieser Legislatur noch viel passiert, bleibt berechtigt.

 

PS: Unter den Leserkommentaren zu Asmussen finden sich auch interessante, die sich kritisch mit der Genese des politisch vielfältig verwendbaren Mehrzweck-Finanzexperten Asmussen befassen (IKB, ABS etc…).

 

 

 

FAZ (16. Oktober): „Immer mehr Länder betroffen – Negative Zinsen breiten sich aus.“

 

Die Europäische Union heute: Immer mehr Mitgliedsstaaten mit technologischer Rückständigkeit und ohne jede Wettbewerbsfähigkeit im digitalen 21. Jahrhundert, ungelöste Staatsschuldenkrisen, anziehender Separatismus, eskalierende Flüchtlingsfrage, anhaltende Ukraine-, Syrien- und sonstige Nahost-Konflikte vor der Haustür, demografische Falle et cetera… Europa steht vor einer ganzen Reihe offener Fragen von geostrategischer Bedeutung, auf die es keine einzige adäquate und nachhaltige Antwort hat – außer der des billigen Geldes. Könnte man dieser prekären Gemengelage und den ohnehin bereits vom billigen Geld geprägten Volkswirtschaften in absehbarer Zeit auch noch höhere Zinsen hinzufügen? Undenkbar! Kassandra unkt, dass die Zinsen in Europa abgesehen von kosmetischen Änderungen noch auf Jahrzehnte hinaus niedrig bleiben werden – mit den bekannten Folgen, wie sie teils in dem Artikel diskutiert werden.

 

 

 

FAZ (22. Oktober): „Lebensversicherung – Das tote Pferd der Altersvorsorge.“

 

Eine konkrete Folge des zuvor gesagten hier. Die Zurich ist einer der Player, die frühzeitig die Konsequenzen gezogen haben. Einige sind bereits gefolgt. Weitere werden dies tun. Jedenfalls sollte die Politik darauf dachten, besagtes totes Pferd nicht über Sozialpartnermodell, Allgemeinverbindlichkeit und Opting-out zum Galopper der bAV machen zu wollen.

 

 

 

Mercer.com (19. Oktober): „Melbourne Mercer Global Pension Index 2015 Report.“

 

Wenig Überraschungen: Im Vergleich der Altersvorsorgesysteme in 25 ausgesuchten Ländern liegt Deutschland auf dem 12. Platz. Das deutsche Rentensystem hat sich im Vergleich zum Vorjahr minimal verschlechtert. Die Studie zeige, so Mercer, dass in Deutschland nach wie vor Reformen nötig sind, damit das Rentensystem den demografischen Herausforderungen besser gerecht wird. Spitzenreiter bleibt Dänemark, gefolgt von Australien und den Niederlanden. Schlusslichter sind Indien, Südkorea und Japan.

 

 

 

Towers Watson (21. Oktober): „Global Pension Finance Watch – Third Quarter 2015 – Equity Losses Drive Negative Results in Third Quarter.“

 

Zitat: A correction to worldwide equity markets dominated third quarter results. All global portfolios indicated negative returns for the quarter. Pension index results declined for all regions. Equities showed negative returns, while fixed-income returns were positive over the quarter, leading to a net decrease in the benchmark portfolio. Eurozone: The benchmark discount rate decreased nine basis points over the quarter. Overall, the negative returns drove a 5.6% decrease in the pension index for the quarter.“

 

 

 

Towers Watson (20. Oktober): „Tragödie oder Komödie? bAV mit Happy End! Towers Watson bAV-Konferenz 2015.“

 

Thomas Jasper eher optimistisch denn kassandrisch: „Die gegenwärtige Diskussion um die bAV trägt sowohl tragische als auch komödiantische Züge. Eines ist jedoch gewiss: das Happy End!“ Mehr Informationen zu der besonders industriell erneut gut besetzten Konferenz unter dem Link.

 

 

 

daserste.de (21. Oktober): „Video: Pleiterisiko Betriebsrenten – Wenn alte Zusagen zur drückenden Last werden.“

 

Etwas weniger optimistisch die ARD, genaugenommen das Format „plusminus“, das das mittlerweile auch im Mainstream bekannte Thema „Pleitegefahr im Mittelstand durch explodierende Pensionslasten“ anhand des Beispiels Fleischmann aufgreift.

 

 

 

Comp & Ben (19. Oktober): „Oktoberausgabe von Comp & Ben, dem Onlinemagazin für Vergütung.“

 

Themen dieser Ausgabe unter anderem: Vergütung von Executives und Führungskräften +++ Neues Vergütungssystem für den Vorstand: Siemens AG +++ Getrennte Wege, gemeinsame Vorsorge: HP und Hewlett-Packard führen die laufenden bAV-Pläne fort +++ Talente mit Big Data finden und mit Vergütung gewinnen.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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