Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Allerheiligen:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

 

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Wegen des morgigen Feiertages dieses Mal schon am Donnerstag. Heute: bAV kann nicht nur schlechte Presse haben, sondern auch schlechtes Fernsehen.

 

 

Die Welt (28. Oktober): „Hauskauf wird in Deutschland zum Vorsorgerisiko.“

 

Das DIA hat sich mit der Immobilie und ihrer Eignung zur Altersvorsorge befasst. Lustiges Zitat (nicht vom DIA) aus dem Artikel, betreffend die Attraktivität von Immobilienmärkten: „Junge Leute rotten sich in bestimmten Städten und Lagen zusammen. Könnte auch aus einem Berliner Polizeibericht stammen. Wie dem auch sei, es gilt: In Zeiten von Staatsschuldenkrise und Niedrigzins gibt es weder für institutionelle noch für private Anleger einfache Asset-Klassen. Die Immobilie macht da keinerlei Ausnahme. Sondern eher ihre ganz eigenen Probleme.

 

 

HB (28. Oktober): „Japan – Beamten-Pensionsfonds soll riskanter anlegen.“

 

Weniger Staatsanleihen, mehr Aktien? Nun, das wäre mal ein echter Schritt Richtung wirkliches Funding. Denn wenn der Staat für die Altersvorsorge seiner Beamten, für die er einzustehen hat, Schulden bei sich selbst aufnimmt, für die er ebenfalls einzustehen hat, dann ist das alles, aber kein Funding! Hier bei unseren nordischen Nachbarn kann man schon eher von Funding sprechen, und – ach – deren Sorgen hätte man in Japan (und Deutschland) auch gern…

 

 

SPON (28. Oktober): „Frankreichs Zentralbankchef warnt vor Finanzsteuer.“

 

Die kritischen Stimmen mehren sich. Tip: Das ganze kippt rechtzeitig! Bleibt allerdings abzuwarten, wie die kommende große Koalition mit dem Thema umgeht.

 

 

Die Welt (30. Oktober): „Pensionsfonds mischen zunehmend im Rückversicherungsgeschäft mit.“

 

Wenn das mal gut geht! Fest steht auf jeden Fall auch hier, dass ohne den Niedrigzins die Pensionsfonds sich mit dem Geld ihrer Berechtigten kaum in solche Asset-Klassen vorwagen würden.

 

 

ZDF.de (30. Oktober): Verluste bei Betriebsrenten.“

 

Hier ein Link zur Sendung „Frontal 21“ (ZDF-Mediathek) von gestern Abend. Thema: Krankenversicherungsbeiträge auf Betriebsrenten inklusive Haftungsrisiken für Arbeitgeber. Zitat: „Ich finde, das ist eine Schweinerei.“

 

 

 

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

 

HB (29. Oktober): „Euro-Banken sitzen auf faulen Krediten in Rekordhöhe.“

 

Der unbedingte politische Wille der Euro-Krisenländer, die Risiken ihrer maroden Banken mit denen Deutschlands zu poolen, kommt nicht von ungefähr.

 

 

WSJ resp. Finanznachrichten.de (28. Oktober): „EZB/Coeure: Wirtschaft muss weniger von Banken abhängig werden.“

 

Da hat er recht, nicht zuletzt die deutsche Volkswirtschaft ist viel zu sehr fremdkapital- denn eigenkapitalfinanziert, auch deswegen hinkt Europa in der Gründungsdynamik den USA kläglich hinterher. Der letzte energische Versuch, das zu ändern, scheiterte in den Trümmern des Neuen Marktes vor fast 14 Jahren. Jedoch: Wer das bemängelt, der sollte auch die Rahmenbedingungen schaffen, dass potentziell eigenkapitalstiftende Akteure – nach Lage der Dinge vor allem Versicherer und EbAV – nicht auf der anderen Seite regulatorisch von Engagements abgehalten werden; Stichwort risikobasierte Eigenkapitalregime. Aber wer weiß schon, ob in Brüssel die eine Hand weiß, was die andere tut…

 

 

FAZ (30. Oktober): „Mineralölpreise lassen deutsche Inflation im Oktober sinken.“

 

Schön, dass die Inflation so niedrig ist. Komisch nur, dass im Rundfunk eine Talkshow auf die nächste folgt nach dem Motto „Hilfe, Mietpreisexplosion“ und „Hilfe, Strompreisexplosion“ et cetera… Wahrscheinlich alles nur Einbildung, genau wie die Asset-Inflation.

 

 

Die Presse.com (28. Oktober): „Schweizer Banker fürchten sich vor Auslandsreisen.“

 

Die Härte, mit der die USA in diesen Fragen vorgehen, ist bemerkenswert und zeigt sich auch hier. In Deutschland, wo es in solchen Fällen regelmäßig bei großen Worten bleibt, unvorstellbar.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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