Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XXXI):

Die Altersvorsorge der Teilchenbeschleuniger …

wird nun auch von einem auf unserem Parkett wohlbekannten Kapitalanlageexperten beaufsichtigt.

Und betreffend dessen Arbeitgeber aus der Frankfurter Peripherie gab es jüngst weitere Veränderung beim Personal.

 

Das Jahr ist erst wenige Tage alt, doch schon gibt es für LEITERbAV erneut Personalbewegung im Pensionswesen zu vermelden: Im Einzelnen:

 

Auch aus Hoechst: Neue Aufsichtsräte in der Schweiz mit europäischem Fokus

 

Andreas Hilka, Hoechster Pensionskasse.

Andreas Hilka, im Hauptberuf Vorstand Asset Management der Pensionskasse der Mitarbeiter der Hoechst-Gruppe VVaG und der Höchster Pensionskasse VVaG, ist mit einer zusätzlichen Aufgabe betraut worden: Der 53Jährige ist in das Governing Board, also in den Aufsichtsrat des CERN Pension Fund in der Schweiz berufen worden.

 

Der 1955 gegründete Fonds ist die Altersvorsorgeeinrichtung für rund 3 700 Mitglieder und rund 3 600 Leistungsempfänger, die die aus Dutzenden Ländern stammen und für das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung mit Sitz in Genf, tätig waren oder sind. Der Fonds ist ca. 4,5 Mrd. CHF schwer, damit bezüglich der DBO des CERN praktisch fully funded und hält übrigens knapp 4% seiner Assets in Rohstoffen bzw. Gold. Bekannt ist das CERN vor allem für seine Forschung auf dem Gebiet der Teilchenphysik und den Betrieb von Teilchenbeschleunigern.

 

Zeitgleich mit Hilka in das Gremium berufen wurde Joane Segars. Die Britin ist älteren Teilnehmern des Pensions-Parketts noch wohlbekannt: 2012 bis 2015, in den wichtigen Jahren, als in Brüssel die Schlacht um die Frage von Solvency II für EbAV tobte, stand sie dem europäischen bAV-Verband PensionsEurope vor; hauptamtlich war sie damals Chefin der britischen National Association of Pension Funds (die sich heute etwas weniger kraftvoll Pensions and Lifetime Savings Association) nennt).

 

Joanne Segars, LGPS.

Segars ist heute Chair des Boards of Directors bei LGPS – ein Asset Manager im Eigentum von acht Pensionsfonds des öffentlichen Dienstes in den britischen Midlands, deren Assets er gepoolt managt.

 

Hilka wurde 2016 zum Vorstand für Kapitalanlage der beiden Pensionskassen in Frankfurt Höchst berufen – zum zweiten Mal. Der Wirtschaftsingenieur arbeitete bereits von 1995 bis Ende 2007 zunächst bei der damaligen Hoechst AG und dann bei den beiden EbAV, die letzten fünf Jahre ebenfalls als Kapitalanlagenvorstand. Zwischen diesen beiden Engagements in Höchst war Hilka für Credit Suisse und AGI tätig. Bereits seit 2005 führt Hilka den Fachausschuss Kapitalanlage der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V..

 

Zwei mal Legal: von Hoechst nach Wiesbaden – und in Hoechst

 

Thomas Müller, Soka-Bau.

Thomas Müller ist seit 1. November 2020 Leiter der Hauptabteilung Vorstandsstab & Recht bei SOKA-BAU, den Sozialkassen der Bauwirtschaft mit Sitz in Wiesbaden. Der promovierte Jurist ist Nachfolger von Gerhard Mudrack, der im Frühjahr 2020 in den Vorstand von SOKA-BAU berufen worden ist.

 

Rechtsanwalt Müller (Jahrgang 1966) verfügt über lange Erfahrung in der bAV. Vor seinem Wechsel zur SOKA war er seit 2010 bei der Pensionskasse der Mitarbeiter der Hoechst-Gruppe VVaG tätig, seit 2011 als als Leiter Recht & Compliance. Bei der SOKA verantwortet er nun mehrere juristische Fachabteilungen (Justiziariat, Prozessführung, Recht bAV), die Kommunikation und die Repräsentanz der SOKA in Brüssel. Müller ist Mitglied des Fachausschusses Kapitalanlage und Regulatorik der aba.

 

Unter dem Dach der SOKA-BAU mit Sitz in Wiesbaden sind zwei gemeinsame Einrichtungen der Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft vereint: die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK) und die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG (ZVK). Die ZVK bietet allen Beschäftigten der Baubranche eine überbetriebliche zusätzliche Altersversorgung und ist nach Kopfzahl die größte Pensionskasse Deutschlands. Erfasst sind rund eine Million Arbeitnehmer, 80.000 Arbeitgeber, 40.000 Azubis und 360.000 Ruheständler.

 

Christian Röhle, Hoechster Pensionskasse.

Die Nachfolge bei den Hoechster Kassen ist bereits geregelt, und das ebenfalls erfahrungsstark: Zum 1. Januar hat der 39jährige Christian Röhle (häufig präsent auf LEITERbAV und seit 2011 in Hoechst an Bord) neben seiner Funktion als Bereichsleiter Pensionskassenmanagement & Recht auch die unmittelbare Leitung der Rechtsabteilung übernommen.

 

Verstärkt wird die Abteilung bereits seit September 2020 außerdem von Martin Schütze. Schütze (45), ebenfalls Jurist, betreut bei den Höchster Pensionskassen insbesondere Fragen des Kapitalmarktrechts.

 

Mit Kapitalanlagen von circa 9,5 Milliarden Euro decken die beiden Höchster Pensionskassen die Ansprüche von rund 395.000 Versicherungsverträgen aus gut 500 Trägerunternehmen ab.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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