Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (LV):

Christliche Rochade …

und dearly missed: Weiter geht’s mit den Personalbewegungen auf dem Parkett des deutschen Pensionswesens und des Asset Managements. Heute: Ein Vorstand kehrt zurück, und genau von dorther kommt ein neuer. Zwei Player verstärken sich in Sachen ESG. Und eine dringende Vermisstenanzeige!

 

Hat LEITERbAV kürzlich erst über eine rheinische Rochaden-artige Bewegung auf dem Pensions-Parkett berichtet, so gibt es nun erneut HR-Maßnahmen, welche den Chronisten an diesen Schachzug erinnern, diesmal aber christlich:

 

Neuer Vorstand bei der EZVK

 

Georg v. Hinüber, EZVK.

Zum 1. Oktober hat der Aufsichtsrat der Evangelischen Zusatzversorgungskasse (EZVK) in Darmstadt Georg v. Hinüber zum Vorstand für das Ressort Versicherungen und Beteiligte bestellt.

 

Der Jurist löst Hans-Rudolf v. Campenhausen ab, der das Ressort seit Juni als Interims-Vorstand (neben VV Volker Heinke) leitete und sich künftig wieder auf seine Vorstandsaufgaben bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen (KZVK) und der Gemeinsamen Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte (VKPB) in Dortmund konzentriert. Im Prinzip ist Hinüber damit der Nachfolger Vanessa Baumanns, die die EZVK erst Anfang des Jahres verlassen hatte.

 

Hinüber kommt just von den Kassen zur EZVK, zu denen sein Interims-Vorgänger nun „zurückkehrt“, nämlich KZVK und VKPB in Dortmund. Dort ist er bereits sei 2015 tätig, zuletzt als verantwortlicher Justiziar, Leiter der Rechtsabteilung und Verhinderungsvertreter eines Vorstandsmitglieds.

 

Zuvor war Hinüber Berater bei Aon Hewitt und juristischer Referent der Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung (AKA). Er hat Rechtswissenschaften in München und Berlin studiert und hält einen Master in Pension Management der Hochschule Kaiserslautern.

 

Die EZVK wurde 1967 als Anstalt des öffentlichen Rechts von der evangelischen Landeskirche Hessen und Nassau und der Pfälzischen Landeskirche gegründet. Geschäftszweck der heute mehr als 10 Mrd. Euro schweren Kasse ist es, den privatrechtlich Beschäftigten der bei ihr beteiligten kirchlichen und diakonischen Arbeitgeber eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Mit über 160 Beschäftigten betreut die EZVK etwa 7.300 beteiligte Arbeitgeber und über 778.000 Versicherte.

 

Neue ESG-Power bei Metzler …

 

Philipp Finter, Metzler.

Metzler Asset Management hat zum 1. September 2022 mit Philipp Finter einen weiteren Experten für Nachhaltigkeit und Asset Management an Bord und baut damit sein im Juli 2019 gegründete Sustainable Investment Office (SIO) unter Daniel Sailer weiter aus. Finter wird schwerpunktmäßig für die ESG-Research-Initiativen zuständig sein und die Integration von ESG-Indikatoren im Portfoliomanagement weiterentwickeln.

 

Der promovierte Volkswirt bringt mehr als 15 Jahre Erfahrung im Research und Portfoliomanagement mit. Als Executive Partner der HQ Asset Management GmbH war er für die Konzeption und das Management von Aktien- und Multi-Asset-Portfolios verantwortlich sowie für die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie. Als langjähriger Leiter Investmentstrategie Research des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. steuerte er u.a. Multi-Asset-Mandate und betreute nationale wie internationale Kunden im Asset & Wealth Management.

 

Metzler Asset Management unterschrieb bereits 2012 die UNPRI und gehört seit November 2021 der Net Zero Asset Managers Initiative an. Das Haus nimmt für sich in Anspruch, in einem mehrstufigen Prozess bei allen fundamental und diskretionär gesteuerten Aktien-, Renten- und Multi-Asset-Fonds eine vollständige ESG-Integration umzusetzen und In institutionellen Mandaten die vielschichtigen kundenspezifischen Anforderungen an die nachhaltige Kapitalanlage zu berücksichtigen. Die Metzler Sustainability-Fonds sind entsprechend Art. 8 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert. Seit September 2021 ergänzt der Publikumsfonds Metzler Global Ethical Values (Art. 9) die Palette.

 

und bei der BNP Paribas

 

Nils Wetterich, BNP Paribas.

Auch die BNP Paribas Gruppe in Deutschland baut ihre Expertise und Umsetzungskompetenz im Bereich Sustainable Business weiter aus: Seit dem 1. August verstärkt Nils Wetterich als Head of Sustainable Business CPBS (Commercial, Personal Banking & Services) das Team von Eva Meyer, Chief Sustainability Officer & Member of the Group Management Board Germany.

 

In der neu geschaffenen Position berät Wetterich die zum Segment CPBS gehörenden Geschäftseinheiten, das sind u.a. Arval, BNP Paribas Leasing Solutions, Cardif und Consors Finanz, in allen Fragen rund um Nachhaltigkeit. Zusätzlich treibe er konzernweit „die nachhaltige Transformation der Partner und Kunden des Hauses voran“ und unterstütze sie beim Erreichen ihrer ESG-Ziele, vermeldet die Großbank.

 

Wetterich arbeitet seit 2016 in der BNP Paribas Gruppe und kommt von der BNP Paribas Consors Finanz. Dort war er seit 2019 als Head of Sales verantwortlich für Kooperationen mit Firmen aus dem Bereich Financial Institutions & Partnerships. Zuvor war er u.a. für die Targobank und die Citigroup tätig, wo er verschiedene Bereiche im B2B- und B2C-Business leitete.

 

Die BNP Paribas sieht sich als eine führende europäische Bank internationaler Reichweite. Sie ist mit mehr als 190.000 Menschen in 65 Ländern vertreten, davon nahezu 145.000 in Europa. In Deutschland ist die Gruppe seit 1947 aktiv, sieht das Land als einen Kernmarkt und betreut mit rund 6.000 Beschäftigten Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden bundesweit. Sustainable Business nennt die BNP Paribas als eine tragende Säule ihrer Strategie.

 

Und schließlich: dearly missed!

 

Geht man manchmal so ganz? Oder doch niemals? Jedenfalls muss LEITERbAV heute eine dringende Vermisstenanzeige publizieren. Gesucht wird eine junge Dame, die trotz ihrer Jugend das Pensions-Parkett in den letzten knapp 15 Jahren maßgeblich mitgeprägt hat. Das Elternpaar ist tief verzweifelt – gleichwohl halten sich hartnäckig Gerüchte, dass einer der beiden in das Verschwinden des Nachwuchses verwickelt sein könnte.

 

Hier jedenfalls die Vermisstenananzeige, doch mit Rücksicht auf die Zartbesaiteten in der LbAV-Leserschaft verpixelt. Unverpixelt ist die Anzeige online auf LEITERbAV Dynamics zu sehen.

 

Doch bei aller Tragik des Verschwindens der jungen Dame vergesse man zwei Dinge nicht, welche allen Verzweifelten Trost spenden sollen. Erstens: Nichts ist für die Ewigkeit. Und zweitens: Die Diversifikation stirbt nie.

 

 

 

Das zu den Eingangszeilen des letzten Teils der heutigen LbAV-Meldung anregende Kulturstück findet sich hier (Achtung, nur für Rheinländer).

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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