Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XXX):

Abschiede, Beförderungen, Neuzugänge …

und mehr. Rund um den Jahreswechsel haben zahlreiche Personalmanöver stattgefunden, die mittelbar oder unmittelbar die betriebliche Altersversorgung erfassen. Betroffen sind zahlreiche Fachbereiche: Aktuariat, Legal, Sales, IT, Asset Management – und auch der Run off.

 

Nachdem LEITERbAV zuletzt vor zwei Monaten jüngste Personalbewegungen veröffentlicht hat, gibt es nun rund um den Jahreswechsel saisonal wie üblich viel Bewegung. Im Einzelnen:

 

Abschied in Stuttgart

 

Gerd Warnke, Gassner und Partner.

Gerd Warnke, langjähriger Seniorpartner bei Gassner und Partner, ist zum Ende des Jahres nach über 21 Jahren in den Ruhestand getreten. Zum 1. Januar hat Warnke seine Anteile wie geplant an die beiden verbleibenden Partner Gerhard May und Mark Walddörfer übergeben.

 

Neben seiner Tätigkeit bei Gassner und Partner hatte Warnke neun Jahre lang den Vorsitz des Vorstands der Vereinigung der unabhängig beratenden Aktuare e.V. inne, von 2018 bis 2020 war er darüber hinaus Chairman der International Association of Consulting Actuaries (I.A.C.A). Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten betrafen den IVS-Beirat sowie die DAV-Arbeitsgruppe Portabilität und Versorgungsausgleich.

 

Gassner und Partner, 1963 von Werner Gassner in Stuttgart gegründet, ist eines der wenigen größeren inhabergeführten bAV-Beratungsbüros und Aktuariate in Deutschland. Die beiden freiberuflichen Partner May und Walddörfer beschäftigen 27 Mitarbeiter, Schwerpunkte sind versicherungsmathematische Gutachten zur Bewertung betrieblicher Versorgungsverpflichtungen und die Beratung der Versorgungsträger zu Fragen der bAV. Zu den Mandanten zählen auch berufsständische Versorgungswerke in Deutschland und in Österreich.

 

Doppelschlag in München und Düsseldorf

 

Bereits seit dem 1. September 2020 ist Isabel Noe bei Lurse am Standort München tätig. Die Volljuristin berät und betreut bei der Lurse Pension & Benefits Consulting GmbH betriebliche Versorgungseinrichtungen zu juristischen Fragestellungen der bAV. Zuvor war Isabel Noe über 14 Jahre bei Aon im Legal-Team tätig.

 

Paul Tedds verstärkt seit dem 1. Oktober 2020 als Anwendungsentwickler das Lurse-Team am Standort Düsseldorf im Bereich digitale Pensionsadministration. Zu seinen Aufgaben gehört die Koordination und Weiterentwicklung der Developing-/Test- und Delivery-Prozesse für Lurses digitale Administrations-Software im bAV-Geschäft.

 

Der Brite Tedds verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Anwendungsentwicklung mit Konzentration auf die Entwicklung innovativer, technischer Lösungen. Er war Mitbegründer eines britischen Technologieunternehmens, vermeldet Lurse.

 

Lurse ist eine der größten deutsche HR-Strategieberatungen mit Fokus auf Compensation & Benefits, Pensions und Talent und beschäftigt an sechs Standorten in Deutschland sowie in Zürich insgesamt über 130 Mitarbeiter.

 

Beförderung in Frankfurt

 

Mustafa Ansary, Metzler.

Zum 1. Januar 2021 hat Mustafa Ansary die Leitung des Bereichs Equities im Metzler-Kerngeschäftsfeld Capital Markets übernommen. Der Bereich umfasst die Betreuung institutioneller Investoren bei ihrer Kapitalanlage in Aktien sowie den Aktienhandel.

 

Mustafa Ansary ist seit 2009 für das Bankhaus Metzler tätig; seit 2019 als Leiter Equity Sales. Davor war der Wirtschaftswissenschaftler als Kundenbetreuer in der Abteilung zuständig für institutionelle Investoren aus den USA, Großbritannien und Deutschland.

 

Metzler Capital Markets umfasst die Betreuung institutioneller Kunden bei Aktien-, Renten- und Devisenmarkttransaktionen. Ein Schwerpunkt ist die Beratung bei Kapitalerhöhungen, Aktienrückkäufen, beim Auf- und Abbau von Unternehmensanteilen sowie bei Platzierungen am Sekundärmarkt. Metzler Capital Markets gehört wie Metzler Pension Management zur Gruppe um das 1674 gegründete Bankhaus Metzler, der ältesten deutschen Privatbank in ununterbrochenem Familienbesitz.

 

Neuzugang in München

 

Daniel Kerbach, BayernInvest.

Zum 1. Dezember 2020 ist Daniel Kerbach zum neuer Chief Investment Officer (CIO) und Bereichsleiter Investment Management der BayernInvest KVG berufen worden. In dieser Position verantwortet er das Investment Management, Umsetzung und Ausbau der ESG-Strategien sowie den Handel für alle Mandate.

 

Kerbach folgt auf Arnd Sieben, der sich, wie es aus München heißt, auf eigenen Wunsch wieder stärker auf das Management institutioneller Portfolios konzentriert und künftig den Ausbau des Leistungsangebotes im neuen Bereich Multi Asset & Pensions verantwortet.

 

Kerbach (45) war bei Merck Finck Privatbankiers ab 2017 als CIO tätig, zuvor bei Julius Bär, LGT Capital Management, Winterthur Asset Management und Pioneer Investments.

 

Die BayernInvest mit Sitz in München wurde 1989 als Tochter der BayernLB gegründet, operiert sowohl als Asset Manager wie als Master-KVG und verwaltet rund 82 Mrd. Euro in Spezial- und Publikumsfonds sowie in institutionellen Vermögensverwaltungsmandaten.

 

Rückzug jetzt auch in Köln

 

Florian Swyter, BAP.

Er gehörte zu den festen Größen auf dem deutschen Pensions-Parkett. Als Betriebsrentenexperte der BDA, u.a. mit der Aufgabe, nationale und europäische Regulierung im Auge zu behalten, gehörte Florian Swyter zu denen, die hier die dicken Bretter bohren mussten.

 

Als Swyter 2016 für die FDP in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt wurde, entfernte sich sein Fokus sichtlich von der bAV, die Berliner Politik nahm ihn umfänglich in Anspruch.

 

Dann folgte im vergangenen März der Abschied von der Politik als Abgeordneter, von der BDA und auch der endgültige Abschied von der bAV als Kernaufgabe, als der Bankkaufmann und Jurist Swyter zum neuen Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) berufen wurde.

 

Und nun wurde jüngst auch Swyters Abschied von der bAV runde 600 Kilometer weiter westlich nachvollzogen, in Köln am Rhein. Im vergangenen Juni ist er aus dem Beirat des Pensions-Sicherungs-Vereins aG ausgeschieden. An seiner Stelle hat der Aufsichtsrat gemäß § 21 seiner Satzung Thomas Werner, Swyters Nachfolge als Referent der Abteilung Soziale Sicherung der BDA in Berlin, bis zum Ende der laufenden Amtsperiode zum Mitglied des PSV-Beirats bestellt.

 

Wechsel im Frankfurter Raum

 

Michael Reinelt, Alte Leipziger.

Michael Reinelt, viele Jahre Abteilungsdirektor Betriebliche Altersversorgung der Generali, ist zum 1. Januar zur Alten Leipziger gewechselt.

 

Marktgerüchte um einen Wechsel Reinelts hat es schon im vergangenen Sommer gegeben, wurde aber auf Nachfrage von der Generali nicht kommentiert. Über eine Nachfolge Reinelts ist noch nichts bekannt.

 

Neu in Bonn an Bord – zum Run off

 

Christoph Zimmermann ist seit dem 1. Dezember 2020 als Dritter im Bunde Mitglied des Vorstands der Deutschen Steuerberater-Versicherung – Pensionskasse des steuerberatenden Berufs VVaG (DS) in Bonn. Das berichtet die Versicherungswirtschaft. Der 49Jährige zeichnet demzufolge v.a. für Finanz- und Rechnungswesen sowie Risikomanagement verantwortlich und soll anstehende Projekte koordinieren.

 

Zimmermann war laut Versicherungswirtschaft bereits 2020 beratend für die DSV tätig, kommt nun von dem Rückversicherer Scor und war zuvor in der prüfungsnahen Beratung von Versicherern bei KPMG und EY aktiv.

 

Das vielaktige Drama um die DSV lässt sich ab hier chronologisch rückwärtsverfolgen.

 

 

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Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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