Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Das Parkett in Bewegung (XXVIII):

4 x Wechsel an der Spitze

Schon wieder gibt es Bewegung im Führungspersonal bei Akteuren des Pensionswesens; heute vermeldet LEITERbAV – wie gewohnt gesammelt – Neueintritte in den oberen Etagen bei einem Consultant und zwei bAV-Einrichtungen.

 

Nach den jüngsten Bewegungen im Pensionswesen gibt es derzeit auf dem Parkett erneut Veränderungen, die zu berichten lohnt:

 

An der Spitze zum Ersten: Mercer

 

Norman Dreger, Mercer.

Norman Dreger tritt als neuen Geschäftsführer von Mercer die Nachfolge von Achim Lüder an. Dreger ist seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Positionen bei Mercer tätig und begann seine Karriere als Altersvorsorge- und Investment-Analyst in Vancouver, bevor er 2001 als bAV-Berater nach Deutschland wechselte. Seit 2005 ist er für Mercer im internationalen Consulting tätig, zuletzt als Partner und Multinational Client Segment Leader, International Region.

 

Der Aktuar und Chartered Financial Analyst (CFA) Dreger ist zudem ist er Vorsitzender der International Employee Benefits Association.

 

Nach sieben Jahren als Alleingeschäftsführer übernimmt Dregers Vorgänger Lüder als Neumitglied im Executive Leadership Team in New York die globale Rolle des Chief People Officer (CPO) bei Mercer und ist damit für die HR-Strategie in über 44 Ländern verantwortlich.

 

Als Fokus nannte Dreger in einer ersten Stellungnahme das Thema Digitalisierung und das Zusammenbringen von Menschen und Technik in allen HR-Themen, namentlich in den Prozessen der bAV und für die Individualisierung der Benefits-Angebote. Weitere Wachstumsfelder seien Investmentberatung, Investmentlösungen für institutionelle Kunden sowie die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen mit mittels des hauseigenen Pensionsfonds.

 

Der Consultant Mercer, gehörig zu Marsh & McLennan, beschäftigt über 25.000 Menschen in 44 Ländern, davon 600 in Deutschland. MGIE implementiert Investmentstrategien für institutionelle Investoren und verantwortet weltweit rund 300 Mrd. USD AuM (Juni 2020).

 

An der Spitze zum Zweiten: Berolina und ProCepta

 

Michael Hahn, Berolina PK.

Michael Hahn, 59 jähriger Volljurist, derzeit Vorstand der Pensionskasse Berolina VVaG und bis vor kurzem auch Vorstand der ProCepta Service eG (welche operativ die bAV für Unilever umsetzt), wird zum 31. Dezember 2020 nach fast 32-jähriger Tätigkeit in der Unilever Deutschland Gruppe den Konzern verlassen und sich unter der Marke Rooster Consulting mit bAV-Beratung selbständig machen.

 

Hahn stieß aus dem HR-Bereich, in der er u.a. für die Personalleitung der Langnese Iglo verantwortlich war, 2004 zur bAV. Unter seiner Verantwortung wurde das Versorgungswerk in dem Lebensmittel-Konzern erheblich weiterentwickelt, u.a. erfolgten die Gründung des Unilever Pensions-Treuhand e.V., die Umstellung auf eine beitragsbezogene Systematik sowie die Gründung der ProCepta Service eG.

 

Piet van de Kamp, Unilever.

Die Nachfolge ist im Wesentlichen geregelt. Piet van de Kamp, derzeit Pensions Director Unilever D-CH, wurde bereits zum Geschäftsführer der ProCepta bestellt. Die Zustimmung der Aufsicht vorausgesetzt, soll er, wie der Aufsichtsrat der Berolina PK verlauten ließ, für die kommende Vorstandsperiode in den Vorstand der Berolina PK berufen werden, neben der erneuten Berufung von Karl-Peter Bertzel und Daniel Stockem.

 

Die Berolina-PK als regulierte Firmenpensionskasse ist knapp eine Mrd. Euro schwer und erbringt die bAV für ca. 29.000 Anwärter und Rentner, außerdem Ergänzungsversorgungen für gut 18.000 Menschen der Unilever Deutschland Gruppe.

 

An der Spitze zum Dritten und Vierten: Pensionskasse Deutscher Genossenschaften

 

Wie in manchen Fachmedien bereits vermeldet, zeichnen seit Anfang Oktober zwei neue Geschäftsführende Vorstände für die Pensionskasse Deutscher Genossenschaften VVaG verantwortlich:

 

Nicole Möbs, Pensionskasse Deutscher Genossenschaften VVaG.

Aus Köln nach Münster stößt Nicole Möbs. Die Diplom-Betriebswirtin im Versicherungswesen kommt von der S-PensionsManagement GmbH mit den Risikoträgern Sparkassen Pensionskasse und Sparkassen Pensionsfonds, wo sie seit 2008 tätig war, davon die vergangenen fünf Jahre als Prokuristin und Bereichsleiterin Vertrieb, Marketing und Produktmanagement.

 

Aus Düsseldorf kommt der Kapitalmarktexperte, Diplom-Kaufmann und Diplom-Volkswirt Andreas Siegert zu der Kasse, der nach zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender die Versorgungskasse der Angestellten der GEA VVaG verlassen hat.

 

Neuer Leiter Marketing & Vertriebsunterstützung bei der S-Pension in Köln ist Jan Vaterrodt. Die Nachfolge Siegerts bei der Gea Pensionskasse steht dagegen noch aus.

 

Andreas Siegert, Pensionskasse Deutscher Genossenschaften VVaG.

Die Pensionskasse Deutscher Genossenschaften VVaG wurde 1949 gegründet. Gründungsmitglieder waren seinerzeit neben dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband e.V. weitere vierzehn Genossenschaften und genossenschaftliche Zentralinstitute in Westfalen-Lippe. Die regulierte Kasse war Ende 2019 gute 770 Mio. Euro schwer und verantwortet die bAV für über 13.700 berechtigte Mitglieder und fast 4.900 Rentner. Zum 1. Januar 2020 hatte Aons Melanie Jura, die in den Vorstand der Hamburger Pensionsverwaltung eG eingetreten war, ihren Interims-Vorstandsposten in Münster niedergelegt. Ende August 2020 wurde Günter Schulze nach langjähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet. Nun ist die Nachfolge geregelt.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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