Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Thank God it's Friday:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Die Arbeitgeber blockieren mal wieder alles, Nahles ante portas und Rendite mit der Katastrophe.

Die Welt (13. November): „Betriebsrente oft im Abseits.“

Zitat: „Gewerkschaften und Versicherer fordern bessere Altersvorsorge. Arbeitgeber blocken.“ Interessante Sicht auf die Dinge. Dann wissen wir ja jetzt, wer die wahren Schuldigen sind: Sie, lieber Leser!

 

FAZ (9. November): „Kommandantin Nahles.“

Die FAZ tippt auf Andrea Nahles als künftige Arbeitsministerin. Vom Hörsaal in die Politik: dass die mögliche Arbeitsministerin außerhalb der Politik auch im wahren Leben schon mal gearbeitet hätte, ist nicht überliefert.

Bild.de (11. November): „Bedrückende Einsicht!“

Viel Wahrheit in wenigen Worten.

 

Haufe.de (13. November): „Kommt bald die Pflicht-Betriebsrente?“

Bericht über die Forderungen der Versicherer, die in diesem staatlich protegierten Markt wohl gute Chancen auf ein Quasi-Monopol hätten.

 

 

Die Welt (14. November): „Katastrophenanleihemarkt könnte sich mehr als verdoppeln.“

Der neueste Trend. Als Folge des Niedrigzinses gerät offenbar alles in Visier von Pensionsfonds, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Stößt angesichts der gegenwärtigen Tragödie auf den Philippinen allerdings etwas sauer auf.

 

GDV.de: (14. November): „Einigung zu Solvency II guter Ausgangspunkt für weitere Ausgestaltung des Regelwerks.“

Nun geht es bei Solvency II für die Versicherer tatsächlich mal einen relevanten Schritt weiter: Rat, Kommission und EP haben sich auf die Omnibus-II-Richtlinie verständigt. In der Mainstream-Presse interessiert sich dafür mal wieder kein Mensch, daher hier die gestrige Pressemitteilung des GDV – und der ist wenigstens halbwegs zufrieden.

 

FAZ (11. November): „Wegen niedriger Zinsen – Schwarz-Rot will Lebensversicherer überprüfen.“

Das Thema Beteiligung an den Bewertungsreserven dürfte großkoalitionär wieder auf die Tagesordnung kommen. S. auch folgenden Beitrag.

 

FAZ: (11. November): „Versicherungsaufsicht ‘Es gibt Versicherer, die an ihre stillen Reserven müssen.’“

Interview mit Bafin-Exekutivdirektor Felix Hufeld über die Folgen des Niedrigzinses für LV und PKV. Zinszusatzreserve nun also sechs Milliarden Euro. Entwarnung sieht jedenfalls anders aus. Die bAV kommt in dem Gespräch nicht vor. Das kann man auf Wunsch aber in aller Ausführlichkeit hier haben.

 

SPON (13. November): „Datenaffäre – Debeka soll Provisionen an mehr als 10.000 Beamte zahlen.“

Und weiter gehts. Es wäre auch mehr als überraschend, wenn bei diesem Skandal anders als üblich nach der ersten Meldung Schluss gewesen wäre. Medien haben immer mehrerer Pfeile im Köcher, die sie nicht auf einmal, sondern nach und nach abschießen. Wie erwähnt: Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, ramponiert hier ein Versicherer sein Image, der bisher mit ungewöhnlicher Tadellosigkeit geglänzt hatte (Anmerkung: SPON verweist auf das HB als Quelle, doch ist dessen Artikel nicht online frei verfügbar).

 

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

HB (12. November): „Italien zahlt niedrigsten Zins seit Euro-Einführung.“

Erinnert sich noch jemand daran, dass die Mutter aller Ursachen dieser Krise der viel zu niedrige Zins in den Jahren vor und nach der Jahrtausendwende war? Im übrigen: Künstlich runtergeknüppelter Zins, mit Billiggeld vollgesogene Banken, die dann diese Govies kaufen und bei der EZB umgehend wieder abladen, und was dann noch übrig ist, kauft die EZB selbst. Alles begleitet von einer Regulierung, die für Staatsanleihen Null EK-Unterlegung fordert. Wer hier immer noch bestreitet, dass es sich um Staatsfinanzierung handelt, und zwar über mehrere Kanäle gleichzeitig, der hat gar nichts begriffen.

 

FAZ (12. November): „Bundesbank fordert Gleichbehandlung für Staatsanleihen.“
Was Jens Weidmann hier für die Bankenregulierung thematisiert (s. auch vorherigen Beitrag), betrifft analog Solvency II.

 

HB: (8. November 2013): „Sparer-Zwangsabgabe ist Raub.“

Wolfram Weimer empört sich über die Salonfähigkeit des IWF-Steuer-Vorschlags im SPD-Establishment.

 

Zum Abschluss was schönes:

Die Welt (10. November): „Abba-Sängerin stellt Wiedervereinigung in Aussicht.“

Und wer wissen will, was die andere Abba-Sängerin mit Deutschland zu tun hat: hier.

 

 

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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