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PSV-Jahresabschluss 2016:

Schadenvolumen bis dato auf niedrigem Niveau

Der PSV als gesetzlich bestimmter Träger der Insolvenzsicherung der bAV in Deutschland und Luxemburg hat gestern in Köln den Geschäftsbericht für sein 42. Geschäftsjahr vorgelegt – und eine Prognose gewagt. Die Aussicht bleibt angenehm unspektakulär.

 

Aufgrund der Schadenentwicklung der ersten Monate des Jahres 2017 ist aus heutiger Sicht für das laufende Jahr von einem moderaten Schadengeschehen auszugehen.“

 

Das schreibt der PSV in einer Mitteilung aus Anlass der Vorlage seines Geschäftsberichtes. Im Vorjahr hatte der PSV-Beitrag erstmals in der Geschichte der Einrichtung bei Null Promille gelegen.

 

 

Bemessungsgrundlage steigt weiter

 

Außerdem gab der PSV zahlreiche Daten und Fakten bekannt:

 

Hans H. Melchiors, Vorstand PSV.

So waren Ende 2016 beim PSVaG 94.482 (Vorjahr 94.078) Arbeitgeber mit insolvenzsicherungspflichtiger bAV gemeldet. Insgesamt stehen 10,8 Mio. (Vorjahr 10,9) Versorgungsberechtigte unter Insolvenzschutz. Dabei handelt es sich um 4,0 Mio. Rentner und 6,8 Mio. Arbeitnehmer mit unverfallbaren Anwartschaften. Seit seinem Bestehen hat der Verein Ansprüche von über 1,4 Mio. Versorgungsberechtigten aus Insolvenzen übernommen.

 

Im Jahr 2016 haben den PSV weniger Insolvenzen getroffen, nämlich nur 399 gegenüber 467 im Vorjahr. Auch die Anzahl der zu übernehmenden Renten und Anwartschaften ist mit zusammen 12.913 deutlich niedriger als im Vorjahr (Vorjahr 18.667). Das Schadenvolumen summierte sich auf nur noch 506,8 Mio. Euro (Vorjahr 862,0 Mio. Euro). Folge, so schreibt der PSV:

 

Diese günstige Schadenentwicklung hat zusammen mit weiteren, besonderen, entlastenden Komponenten wie u.a. Erträgen aus Insolvenzforderungen, der Überschussbeteiligung vom Konsortium der Lebensversicherer und der Vorjährigen Rückstellung für Beitragsrückerstattung dazu geführt, dass erstmals seit Beginn des Geschäftsbetriebs 1975 kein Beitrag für das laufende Geschäftsjahr erforderlich war.“

 

Das im Jahr 2016 dennoch erhobene Beitragsvolumen von 2,0 Mio. Euro resultierte aus Nach- bzw. Korrekturmeldungen für Vorjahre. Die Gesamtbeitragsbemessungsgrundlage 2016 betrug 333 Mrd. Euro. 2015 waren bei 327 Mrd. Euro noch Beiträge von 787,0 Mio. Euro erforderlich gewesen. Daraus ergab sich seinerzeit der Beitragssatz von 2,4 Promille.

 

Der durchschnittliche Beitragssatz aus den bisher 42 Geschäftsjahren beträgt 2,8 Promille. Für die letzten fünf Jahre liegt er bei 1,7 und für die letzten zehn Jahre bei 3,0 Promille.

 

 

Zwei Milliarden im Ausgleichsfonds

 

Die PSV-Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2016 rund 5,3 Mrd. Euro. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist Erträge aus Kapitalanlagen von netto 78,3 Mio. Euro aus sowie 225,5 Mio. Euro Überschussbeteiligung vom Konsortium der deutschen Lebensversicherungswirtschaft, mit dem der PSV bei der Abwicklung der übernommenen Renten zusammenarbeitet. Dem Ausgleichsfonds wurden 36,0 Mio. Euro zugeführt. Dieser enthält nun circa 1,99 Mrd. Euro, berichtet der Verein.

 

Für die 2007 begonnene Nachfinanzierung der „Altlast“ – die aus Insolvenzen bis einschließlich 2005 gesicherten, aber bis dahin noch nicht finanzierten unverfallbaren Anwartschaften – war einmalig ein Beitrag von rund 2,2 Mrd. Euro zu erheben. Dieser wird in 15 Raten von 2007 bis 2021 erhoben. Für die am 31.März 2016 fällige Rate waren 70,7 Mio. Euro aufzubringen. Von der Möglichkeit einer freiwillig vorfälligen Gesamtzahlung haben im Jahr 2016 weitere 380 Ratenzahler Gebrauch gemacht und insgesamt 7,7 Mio. Euro gezahlt.

 

Der Barwert aller gesicherten Anwartschaften beträgt 3022,5 Mio. Euro. Diesem stehen zum 31. Dezember 2016 Deckungsmittel von 2.654,0 Mio. Euro gegenüber. Damit sind die gesicherten Anwartschaften zu diesem Datum zu 87,8 Prozent kapitalmäßig gedeckt.

 

Die diesjährige Mitgliederversammlung des PSVaG findet am 11. Juli in Köln statt.

 

Der Geschäftsbericht 2016 des PSV findet sich hier.

 

 

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