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BVV legt Jahresabschluss vor:

Keine Illusionen am Kurfürstendamm

Im Sommer letzten Jahres hatte der BVV Schlagzeilen gemacht: Als Reaktion auf den Niedrigzins senkte der Verein die Rentenfaktoren für künftige Beiträge mit Wirkung ab 2017 um gute 24 Prozent, die Mitgliederversammlung gab ihr Plazet. Nun folgen bessere Nachrichten, und die ungeschminkt.

 

Heute legt in Berlin mit dem BVV eine der größten EbAV Deutschlands seine Zahlen für das Jahr 2016 vor. Der Verein, der via Pensionskasse, Pensionsfonds und U-Kasse betriebliche Altersversorgung für Bankgewerbe und Finanzwirtschaft umsetzt, konnte im Berichtsjahr 2016 sein Geschäftsergebnis sichtlich steigern, wie er berichtet:

 

Der Jahresüberschuss legte um insgesamt 57,3 Mio. Euro auf 104,1 Mio. Euro zu. Davon wurden 102,7 Mio. Euro zur Verstärkung des Eigenkapitals in die Verlustrücklage eingestellt und 1,4 Mio. Euro als Direktgutschrift ausgeschüttet. Der vom BVV verwaltete Kapitalanlagebestand erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 772 Mio. Euro auf 26,6 Mrd. Euro.

 

 

Auslagerung? Läuft wieder!

 

Der BVV hat 2016 in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld ein ordentliches Beitragswachstum erzielt, allerdings vor allem im Pensionsfonds. Im zurückliegenden Jahr haben zahlreiche Mitgliedsunternehmen per Auslagerung von Pensionsverpflichtungen Einmalbeiträge in Höhe von 108,9 Mio. Euro in den nun circa 275 Mio. Euro schweren BVV Pensionsfonds eingezahlt. Damit hat der Fonds maßgeblich zur Steigerung der Beitragseinnahmen des BVV um 114,4 Mio. Euro auf 688,5 Mio. Euro beigetragen.

 

Im Vorjahr waren die Beitragseinnahmen netto noch um 28,7 Mio. Euro auf 574,1 Mio. Euro geschrumpft, vor allem infolge gesunkener Einmalbeiträge in den Pensionsfonds.

 

Die Verwaltungskostenquote reduzierte sich auf 1,2 Prozent gemessen an den Beitragseinnahmen. „Damit liegt sie nachhaltig unter dem Durchschnitt der Lebensversicherungsbranche“, wie man in Berlin betont.

 

Helmut Aden, BVV.

Der Verlauf des Geschäftsjahres 2016 hat uns gezeigt, dass die Aufnahme der Geschäftstätigkeit des BVV Pensionsfonds im Jahr 2008 die richtige Entscheidung auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Lösungsanbieter für bAV war“, resümiert BVV-Vorstandsmitglied Helmut Aden. Wir sehen insbesondere bei den liquiditätsschonenden, kapitalmarktorientierten Produkten deutliche Potenziale und werden hier unsere Aktivitäten verstärken“, so Aden weiter. Die Möglichkeiten der Abbildung über eine Beitragszusage mit Mindestleistung gemäß Paragraf 236 VAG wendet der Fonds dabei nicht an.

 

Der BVV Pensionsfonds ist komplett über die BVV Pensionskasse rückgedeckt. Seit 2017 hat der BVV aber auch einen nicht-rückgedeckten Pensionsplan im Angebot.

 

 

Kapitalanlageergebnisse legen zu

und die Vola auch

 

Für 2016 kann der BVV eine Nettoverzinsung von 4,3 Prozent vermelden, das entspricht einem Anstieg um 0,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr; 2014 hatte man 3,8 Prozent erzielt. Das Gesamtergebnis der Kapitalanlage stieg 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 258,8 Mio. Euro. Ganz ungetrübt ist das Bild jedoch nicht, und am Kurfürstendamm macht man sich keine Illusionen, welchen Hintergrund das Renditeplus hat:

 

Rainer Jakubowksi, BVV.

Bei der der gesteigerten Verzinsung ist zu berücksichtigen, dass der Anteil der Ausschüttungen aus Investmentfondsvermögen im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren deutlich zunimmt. Damit kommen die Erträge verstärkt aus volatilen und mit Blick auf die Erfolgsrechnung kaum planbaren Anlageklassen“, beschreibt Rainer Jakubowski die Lage ungeschminkt. 2017 werde der BVV seine sicherheitsorientierte Kapitalanlagestrategie mittels einer flexiblen Anlagepolitik fortsetzen, fährt der für die Kapitalanlage zuständige BVV-Vorstand fort. Folge, so Jakubowski: „Da sich im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Kuponerträge rückläufig entwickeln, bleibt die Planbarkeit der Erträge bei Investments eine wesentliche Zielkomponente“.

 

Im Übrigen kann der Verein vermelden, den BaFin-Stresstest bestanden zu haben.

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