Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Kassandra:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

 

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Hands off!!

 

 

FAZ (9. Juli): „Niedrigzinsen Hände weg von den Betriebsrenten.“

 

Die Frankfurter nimmt den Tarifkonflikt der Lufthansa zum Anlass, ausführlich die Problematik des Niedrigzinses aufzugreifen, seine Folgen für die HGB-Bilanz, das Auseinanderfallen von Steuer- und Handelsbilanz und die rudimentären Abhilfemöglichkeiten. Vor allem zeigt der Beitrag, wie langfristig und statisch weiland getroffene Entscheidungen zur bAV nachwirken – auch wenn sich die Marktbedingungen längst verändert haben. Schweres Zitat, über das man sich in der Kölner Zentrale der Airline gefreut haben dürfte:

 

„…die Lufthansa wird von ihren Pensionslasten erdrückt.“

 

 

 

GDV.de (8. Juli 2015): „Lieber nach Mallorca als für die Betriebsrente sparen“

 

Der Chef eines Mittelständlers beschreibt anschaulich, wie schwer sich die bAV in deutschen Betrieben tut, wie gering Interesse und Sparneigung der Mitarbeiter sind.

 

Aber kann man es ihnen verdenken? Angesichts von Niedrigzins, Mini-Renditen und vor allem einer Euro- und Staatsschuldenkrise, deren kafkaeske Hauptdarsteller von Rettungspaket zu Rettungspaket und Geldschwemme zu Geldschwemme taumeln, ohne irgendwas zu haben, was man (Exit-)Strategie nennen könnte? Wenn das Einkommen wie bei deutschen Gering- und Durchschnittsverdienern ohnehin vorne und hinten kaum reicht, dann ist „Im Heute leben statt an morgen denken“ angesichts der währungspolitischen Großwetterlage – das lässt sich leider nicht leugnen – nicht unbedingt die schlechteste Idee.

 

 

 

FG Rheinland-Pfalz (19. Mai): „Kapitalauszahlung der Pensionskasse darf nur ermäßigt besteuert werden.“

 

Eine Kapitalzahlung der Pensionskasse ist wegen des Artikels 3 GG nur nur nach der Fünftelregelung zu besteuern. Das FG hat hier also zugunsten des Steuerpflichtigen entschieden, allerdings wegen grundsätzlicher Bedeutung Revision bei dem BFH zugelassen. Details folgen.

 

 

 

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

 

 

Spiegel.de (10. Juli): „Neues Hilfsprogramm: Griechenland bittet um 53,5 Milliarden Euro.“

 

Nun also kurz vor Schluss das erlösende Einlenken der Regierung Tsipras? Einer Regierung, die sonst so gerne va Banque spielt? Die sich nun massiv gegen die Entscheidung des eigenen Referendums wendet? Den Strohhalm werden die Retter freudig-erlöst ergreifen, doch Kassandra bleibt skeptisch. Papier ist schließlich geduldig. Jetzt gibt es erst mal Geld – ein drittes Hilfspaket und vor allem weitere ELA. Ob die Reformen dann hinterher wirklich kommen – da gilt wieder der Tragödie erster Teil, die Stelle mit Botschaft, hören, Glaube und so.

 

 

 

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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