Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Wirkt Hill? Und LV hat schlechte Presse.
Europäische Kommission (3. Februar): „Pensionsfonds sollten weitere zwei Jahre von der Pflicht zum Clearing über zentrale Gegenparteien befreit werden.“
Die Europäische Kommission hat jüngst einen Bericht zu EMIR veröffentlicht. Und hierzu schreibt die Com: „Dieser Bericht, der sich auf eine umfassende, von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie stützt, gelangt zu dem Schluss, dass die zentralen Gegenparteien (CCPs) diese Zeit benötigen, um für Pensionsfonds angemessene Lösungen zu finden.“ Klingt gut. Ist das schon die Handschrift des Briten Jonathan Hill im Amt des Finanzkommissars?
T-Online (4. Februar): „Niedrige Zinsen – Moody's warnt vor Zusammenbruch deutscher Lebensversicherer.“
Der politisch induzierte Niedrigszins, der über verschiedenste Kanäle in den Markt gedrückt wird und der laut offiziellen Angaben ständig andere Probleme lösen soll, führt tatsächlich zu Fehlstrukturen in fast allen Wirtschaftsbereichen. Im Auge des Orkans naturgemäß die Lebensversicherung, die in diesen Tagen auffallend schlechte Presse hat. Hier ist gleich die Rede vom möglichen Zusammenbruch – als Folge des Zusammenwirkens von Niedrigzins und Solvency II.
WiWo (3. Februar): „Niedrigzinsen – Das Ende der Lebensversicherung (wie wir sie kennen).“
Klare Aussage, direkt im Vorspann: „Die klassische Lebensversicherung hat kaum eine Überlebenschance.“ Die WiWo fragt sich, wie die Lebensversicherer angesichts der Renditen auf den Märkten dauerhaft ihre Versprechen erfüllen sollen. Auch hier die Rede von der fatalen Wechselwirkung aus Solvency II und Niedrigzins: Denn wenn mehr Kapital risikolos angelegt werden muss, bedeutet das niedrigere Kapitalerträge, womit sich die Lücke zwischen Garantien und Kapitalstock weiter vergrößert, und es muss noch mehr Kapital risikolos angelegt werden.
FAZ (31. Januar): „Wozu noch eine Kapitalversicherung?“
Auch die FAZ stellt die Sinnfrage: „Wo gibt es eine Altersversorgung, die auch nach drei Jahrzehnten nicht einmal die Einzahlungen garantieren kann?“ Gemeint ist die KLV. Ratensparverträge, Indexfonds und Direktbanken – gegebenenfalls gepaart mit einer günstigen Risiko-LV – seien renditestärker, rechnet das Blatt in einem langen Beitag ausführlich vor. Grund (wie fast immer): Kosten und Niedrigzins.
IN EIGENER SACHE:
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