Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Thank God it's Friday:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

 

Jeden Freitag bringt Leiter-bAV.de eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Andere Länder, andere Strafen.

 

 

 

VJ.de (16. Juli): „Soka-Bau: bAV verzeichnet Beitragswachstum.“

 

Die Soka macht mehr als nur bAV. Das Versicherungsjournal fasst deren Geschäftsjahr 2013 zusammen.

 

 

derStandard.at (16. Juli): „Ex-Mitarbeiter der Deutschen Bank verurteilt.“

 

Japanisches Pensionswesen: kleines Schmieren – kleine Strafe. Bitte nicht nachmachen.

 

 

portfolio-institutionell.de (16. Juli): „Schmiergeldskandal bei Calpers.“

 

US-Pensionswesen: großes Schmieren – große Strafe. Bitte erst recht nicht nachmachen.

 

 

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

 

FAZ (12. Juli): „Anlagestrategie – Japan bald größter Gläubiger Amerikas?“

 

Von dem japanischen Government Pension Investment Fund (GPIF) war in den Presseschauen von Leiter-bAV.de schon des öfteren die Rede, vor allem in Zusammenhang mit der These, dass ein staatlicher Pensionsfonds für Beamte, der die eigenen Staatsschulden kauft, ist in dieser Höhe faktisch nicht gefundet, sondern umlagefinanziert ist.

 

Abgesehen davon wird der Fonds natürlich niemals der größte Gläubiger der USA werden, denn da gibt es einen ungleich solventeren unter interessengetriebeneren Player, der ohnehin schon uneinholbar vorne liegt: US-Fed! Und man mache nicht den Kardinalfehler, QE-Käufe durch die Fed deshalb als Luftbuchung oder Nullsummenspiel misszuverstehen, weil US-Treasury via Fed-Gewinn die Zinsen an sich selbst bezahlt.

 

Man kann das Ganze aber auch grundsätzlich und unter dem Gesichtspunkt der globalen Vernetzung sehen: BoJ kauft japanische Govies; FED kauft T-Bonds; der Staatsfonds GPIF ebenso; Bank of England kauft Gilts; Zinszahlungen stehen über die Notenbanken den Haushalten zu; EZB geht den Umweg über die Low-Budget-Finanzierung der Geschäftbanken, die dann die Govies kaufen; Euro und USD bleiben Reservewährungen von vielen Notenbanken weltweit; Quantitative Easing auf Hochtouren; und vor allem: Alle Beteiligten haben tiefe, tiefe Keller, und was da an Bonds und Govies einmal drin ist, erblickt nur selten jemals wieder Tageslicht – Zentralbankgeld wird also ständig neu geschaffen, in den Kreislauf gepumpt, und anderes Geld (in Form papierener Govies) verschwindet dafür in den Kellern. Eine genügend weit betrachtete Geldmenge (M3 plus Staatsanleihen) bleibt also einigermaßen konstant, daher auch das Ausbleiben der Verbraucherpreisinflation. Kann noch eine ganze Weile gutgehen, hat aber Side Effects.

 

Nebenwirkung No.1: Realwirtschaftliche Fehlallokationen und kranke Strukturen bleiben erhalten, da ständig billig refinanziert (gilt in der EU besonders für die Bankenlandschaft, zunehmend aber auch für die Industrie).

 

Nebenwirkung No.2: Minizins und Asset Inflation steigern auch die Verteilungsungleichgewichte mit rasender Dynamik, denn bei dem einfachen Bürger kommt der Geldfluss als letztes an (Cantillion-Effekt), während er die Asset Inflation durchaus schnell spürt. So reiht sich Deutschland langsam, aber sicher in die Gruppe der Länder ein, in denen für einfache Menschen mit einfachen Berufen Wohneigentum lebenslang unerschwinglich bleiben wird.

 

Nebenwirkung No 3.: Last, not least verdirbt diese Geldpolitik praktisch alle Märkte, auf denen eigentlich Lebensversicherer und Pensionseinrichtungen für ihre Berechtigten anlegen sollen. Die Menschen können sich also einerseits kaum noch Wohnungseigentum leisten, leiden aber andererseits unter der zinsbedingten Schwäche ihrer Altersversorgung (im Gleichschritt mit der dieser Tage in Spanien rückwirkend und in einem ersten Schritt mit kleinem Steuersatz eingeführten Steuer auf Spareinlagen).

 

Diese Gemengelage ist es wohl, die man in der VWL da nennt: Crowding out durch Staatsakteure.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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