Das Forum für das institutionelle deutsche Pensionswesen

Kassandra:

Die kommentierte Presseschau zur bAV

Regelmäßig Freitags bringt LEITERbAV eine kommentierte Presseschau zur bAV. Heute: Man darf schon ganz gespannt sein…

 

 

T-online (25. Januar): „Bedingung für große Koalition – SPD besteht auf Abschaffung der 'Zwei-Klassen-Medizin'“

 

Die SPD will also die Abschaffung der vorgeblichen Zwei-Klassen-Medizin. Es sei daran erinnert, dass es mit Ulla Schmidt eine SPD-Gesundheitsministerin war, die 2004 (in herzlichsten Einvernehmen mit der Union) einen wesentlichen Eckpfeiler der Zwei-Klassen-Medizin eingeschlagen hat: die rückwirkende Doppelverbeitragung von Betriebsrenten in der GKV.

 

Die heute 68-jährige Schmidt – im besten Betriebsrentnerinnenalter – sitzt für die SPD immer noch im Bundestag. Ob sie sich in der neuen Koalition dann als „Gesundheitsexpertin“ für die gesetzlich Versicherten in die Bresche werfen wird? Man darf schon ganz gespannt sein…

 

 

 

FAZ (22. Januar): „Studie von Oxfam – Jeden zweiten Tag ein neuer Milliardär.“

 

Diese Studie zur – vorgeblichen oder tatsächlichen – Ungleichverteilung in der Welt ging dieser Tage breit durch die Presse, teils mit teils ohne hinterfragt zu werden.

 

So gut wie nicht in den Medienberichten zur Sprache kam dabei allerdings einer, wenn nicht der ganz wesentliche Treiber für Umverteilung: die Geldflutungspolitik praktisch aller relevanten Notenbanken des Planeten, die über Asset Inflation und Cantillon-Effekt sich immer zuerst bei den hohen Vermögen bemerkbar macht. Das ist nachvollziehbar, denn je höher Einkommen und Vermögen sind, desto häufiger gibt es Immobilieneigentum (vor allem fremdgenutztes), Aktienpakete, Stock Options et cetera, während bei den unteren Schichten Real Assets Mangelware sind und zumeist nur Nominaleinkommen und bspw. nominale Lebensversicherungen vorliegen. Da hilft auch keine Politik der Symptomkosmetik, kein Mindestlohn, keine Mietpreisbremse, keine höheren Hartz-IV-Sätze…

 

Die üblichen, reflexhaften Klagen, die aus Politikerkreisen im Nachgang der Oxfam-Studie zu vernehmen waren, sind angesichts des Hauptverursachers dieser Verteilungsungleichgewichte also nichts als Krokodilstränen. Und wenn überhaupt ein Akteur in dem Spiel in der Lage ist, die einfachen Menschen da draußen wenigstens ansatzweise an der Asset Inflation, die auch bei institutionellen Anlegern früh ankommt, teilhaben zu lassen, dann sind es die Pensionseinrichtungen.

 

 

 

OFF TOPIC – TO WHOM IT MAY CONCERN

 

WiWo: „Ökonom Malcolm Schauf – 'Merkel ist Deutschlands großes Problem'.“

 

No comment…

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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