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„Brücke zwischen Interessen der Unternehmen und den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter“:

Deutscher bAV-Preis verliehen

 

Gestern abend wurde in Berlin zum zweiten Mal der Deutsche bAV-Preis für vorbildliche bAV-Projekte verliehen. Erstmalig waren zwei Preiskategorien ausgelobt.

 

 

Messe München und Mondelez sind die beiden Gewinner des Deutschen bAV-Preises 2015. Ein Sonderpreis ging an die Berliner Wasserbetriebe für ihr bAV-Angebot, das besonders den demografischen Wandel adressiert. Die Preisträger wurden gestern im Rahmen der Konferenz „Zukunftsmarkt Altersvorsorge“ im Wintergarten des KaDeWe in Berlin gewürdigt. Der Preis zeichnet zum zweiten Mal vorbildliche bAV-Projekte aus. In diesem Jahr wurden erstmals die zwei Preiskategorien Großunternehmen und Mittelstand verliehen.

 

Professor Bert Rürup, Mitglied der Jury und Moderator der Preisverleihung, wurde in seiner Rede grundsätzlich: „Deutschland braucht eine weitere Verbreitung der ergänzenden kapitalgedeckten Altersvorsorge. Dabei sollte der Fokus auf dem weiteren Ausbau der bAV liegen, weil kollektive Systeme günstiger sind als individuelle Vorsorgeverträge. Die mit dem Deutschen bAV-Preis ausgezeichneten Projekte können als wegweisend gelten.“

 

Vor dem Hintergrund der aktuellen finanzpolitischen Herausforderungen zeigen die Preisträger, dass sie ihren Mitarbeitern eine bAV bieten, die einen wichtigen Beitrag zur Alterssicherung leistet“, ergänzt Thomas Jasper, Leiter bAV-Beratung bei Towers Watson und ebenfalls Moderator der Verleihung. „Markenzeichen der sieben ausgezeichneten Projekte ist, dass sie in sehr unterschiedlicher Weise eine wichtige Brücke zwischen Kosten- und Risikointeressen der Unternehmen und den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter bauen“, so Jasper.

 

 

Die Sieger:

 

Den ersten Preis in der Kategorie Mittelstand erhielt die Messe München mit der Einführung eines neuen und eigenständigen betrieblichen Altersversorgungsangebots. Das Unternehmen ist historisch bedingt ein Mitglied in der ZVK Bayern – der Anteil der dort versicherten Mitarbeiter hat sich im Laufe der Zeit auf weniger als 50 Prozent reduziert. Das neue Angebot spricht diejenigen Mitarbeiter an, die bislang keine Altersversorgung erhielten. Wichtiges Element ist eine Beitragsmatrix, die sich an der Betriebszugehörigkeit orientiert und einen dynamischen Beitragssatz beinhaltet. Dirk Lehmann, Leiter Zentralbereich Personal, kommentiert: „Als Teil der Gesamtvergütung ist die bAV ein wesentlicher Baustein unserer Personalstrategie und unterstützt uns, unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter auszubauen. Über den Deutschen bAV-Preis freuen wir uns sehr. Das ist eine großartige Würdigung unserer neuen bAV-Lösung.“

 

Der erste Preis in der Kategorie Großunternehmen ging an das Snacking Unternehmen Mondelēz International. Das Unternehmen hat in Deutschland mit „Mein Zukunftsplan“ ein modernes Vorsorgeprogramm eingerichtet, das durch passgenaue Module die verschiedenen Lebensphasen der Mitarbeiter berücksichtigt. Das innovative Element ist die Kombination von bAV und der Möglichkeit für Mitarbeiter, früher in den Ruhestand zu gehen oder temporär eine Auszeit aus dem Arbeitsleben zu nehmen. Thorben Hillmann, Manager Compensation & Benefits, Mondelēz Deutschland, erläutert: „Zu einer vielfältigen Mitarbeiterschaft passt ein modernes betriebliches Alterssicherungskonzept, das die demografischen Veränderungen im Unternehmen und der Gesellschaft berücksichtigt. Mit einem eigenen Demografiefonds unterstützen wir dies, binden die Mitarbeiter im Sinne unserer Unternehmensphilosophie aber auch mit einem eigenen Beitrag ein. Deshalb freuen wir uns besonders über diese Auszeichnung.“

 

 

Preisträger und Jury des Deutschen bAV-Preises 2015. Foto: Rosenthal.
Preisträger und Jury des Deutschen bAV-Preises 2015. Foto: Rosenthal.

 

 

Einen Sonderpreis hat die Jury an die Berliner Wasserbetriebe vergeben. Das öffentliche Versorgungsunternehmen bietet seinen Mitarbeitern mit „My Time – das Wertkontenmodell der Berliner Wasserbetriebe“ die Möglichkeit, in einem integrierten Modell eigenverantwortlich Vorsorge zu treffen und sich nicht zwischen Altersvorsorge sowie flexibler Lebensarbeitszeit entscheiden zu müssen. Elke Kordus, Leiterin Personalmanagement, führt aus: „Mit unserer Personalstrategie setzen wir auf nachhaltige Personalinstrumente. Mit My Time können unsere Mitarbeiter eine solche nachhaltige Lebensplanung vornehmen, und wir als Unternehmen können dazu frühzeitig mit ihnen ins Gespräch kommen. Dass wir mit einem Sonderpreis für das Konzept ausgezeichnet wurden, bestärkt uns bei dessen Umsetzung und hilft uns, bei unseren Mitarbeitern die Wertschätzung dafür weiter zu erhöhen.“

 

 

Die weiteren Preisträger der Kategorie Mittelstand:

 

2. Platz: VR Bank Südpfalz – Erweiterung des bestehenden bAV-Angebots zur Absicherung existenzieller Risiken und Erhöhung der Flexibilität für die Arbeitnehmer.

 

3. Platz: SGL Group – Neuordnung der betrieblichen Zusatzversorgung für Führungskräfte und die Umstellung von einer leistungsorientierten auf eine beitragsorientierte Lösung.

 

 

Die weiteren Preisträger der Kategorie Großunternehmen:

 

2. Platz: T-Systems – Umfassendes Überleitungs- und Kommunikationskonzept mit dem Ziel, eine einheitliche bAV für Versorgungszusagen aus Betriebsübergängen zu schaffen.

 

3. Platz: Deutsche Telekom – Führungskräften wird ein Nebenleistungs-Budget zur Verfügung gestellt. Der Mitarbeiter entscheidet flexibel, wie dieses Budget auf seine Nebenleistungen verteilt werden soll.

 

 

Die Jury:

 

Der unabhängigen Jury des Deutschen bAV-Preises gehören folgende Experten an:

Jürgen Dahmen, Geschäftsführer MAN HR Services GmbH

Andreas Drabert, Vice President, Head of Corporate Finance Controlling & Head of Corporate Pensions, Airbus Group

Heribert Karch, Vorsitzender des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V. (aba) und Geschäftsführer MetallRente AG

Klaus Morgenstern, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA)

Professor Bert Rürup, Präsident Handelsblatt Research Institute

Thorsten Schecke, Leiter Versorgung und Soziale Sicherung Konzern, Deutsche Lufthansa AG

Evelyn Stoll, Abteilungsleiterin Betriebliche Altersversorgung, Volkswagen AG

 

 

Hintergrundinformationen zum bAV-Preis:

 

Mit dem Preis soll die bAV als wesentliches Standbein der Alterssicherung für Arbeitnehmer in Deutschland gefördert und noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Im Vordergrund stehen der innovative und kreative Charakter eines bAV-Projektes sowie dessen Einklang mit der Unternehmens- und Personalstrategie.

 

Ein relevanter und umfassend bekannter Preis, der Arbeitgeber für deren herausragende Projekte in der bAV auszeichnet, existierte in Deutschland bisher nicht. Der im Vorjahr initiierte Deutsche bAV-Preis schließt diese Lücke. Er soll nicht nur herausragende Unternehmensleistungen auf diesem Gebiet prämieren und Erfolge hervorheben, sondern zugleich zur Nachahmung ermutigen. Initiiert wurde der Preis von Towers Watson und MCC. Informationen zur Preisvergabe im Vorjahr finden sich hier.

 

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

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