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Kommissarisch:

Auf Hufeld folgt Hufeld

 

Seit 1. März ist Felix Hufeld, der als Chef der Versicherungsaufsicht auch für EbAV zuständig ist, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht. Er folgt damit Elke König nach. Auch die Frage nach Hufelds Nachfolge ist nun geklärt. Darüber hinaus gibt es aus der Anstalt eine weitere Neuigkeit zu berichten.

 

Der Aufstieg Hufelds war seit Februar bekannt. Stellte sich bis dato noch die Frage, wer denn nun Hufeld als Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht nachfolgen soll. Hier hat sich die Bundesregierung nun für die einfache Lösung des Zeitgewinns entschieden: Wie die BaFin jüngst bekannt gab, wird Hufeld als Präsident der Anstalt seinen bisherigen Posten kommissarisch in Personalunion vorerst weiter ausüben.

 

Vorschnell handeln wollte die Bundesregierung offenbar nicht. Verständlich, wenn man an die – mit Verlaub – leicht verkorkste Nachfolgeregelung des 2011 als Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium gewechselten Thomas Steffen zurückdenkt: Mit der fachfremden Gabriele Hahn vom Bundeszentralamt für Steuern, die man als Steffens Nachfolger zur Exekutivdirektorin Versicherungsaufsicht machte, hatte die Bundesregierung zunächst augenscheinlich kein glückliches Händchen bewiesen. Jedenfalls schien der durchsetzungsstarken König der Posten vermutlich nicht adäquat besetzt, so dass Hahn schon im Juni 2012 auf den standesgemäß neu eingerichteten Exekutivdirektorenposten „Querschnittsaufgaben/Innere Verwaltung“ umziehen musste. Es folgte eine längere Vakanz, bis im Januar 2013 schließlich der nun beförderte Hufeld den Posten erhielt. Mit einem schnellen Ende der nun eingerichteten Personalunion muss also nicht unbedingt gerechnet werden.

 

 

Von der Finanzdienstleistung zur Anstalt

 

Elisabeth Roegele, BaFin. Foto: buj.net
Elisabeth Roegele, BaFin.
Foto: buj.net

Außerdem hat die BaFin bekannt gegeben, dass Anfang Mai Elisabeth Roegele als neue Exekutivdirektorin Wertpapieraufsicht Karl-Burkhard Caspari nachfolgen wird, der in den Ruhestand geht. Die Anstalt zitierte Roegele mit einem wenig aufsehenerregenden Statement, das man wohl getrost als Standardaussage betrachten kann:

 

Die Wertpapieraufsicht ist derzeit aufgrund der vielen regulatorischen Vorhaben ein besonders spannendes Gebiet und ich freue mich sehr auf die Herausforderungen, die damit verbunden sind.“

 

Die 47-Jährige Juristin kommt von der DekaBank, leitete jedoch zuvor bis Dezember 2006 das damalige Referat für Ad-hoc-Publizität der BaFin in Frankfurt am Main. Derzeit ist Roegele Chefsyndikus und Leiterin des Zentralbereichs Recht der DekaBank Deutsche Girozentrale. Vor ihrer Zeit bei der BaFin war Roegele unter anderem Vorstandsmitglied der Börse Stuttgart und dort zuständig für Marktregulierung, Informationstechnologie, Personal und die Entwicklung des Derivatehandels. Zuvor war sie in der Rechtsabteilung der Bausparkasse Schwäbisch Hall und als Referentin bei der Börsenaufsichtsbehörde des Hessischen Wirtschaftsministeriums tätig.

 

 

Fazit: Mut zur Durchlässigkeit

 

Mit König – weiland unter anderem Leiterin Rechnungswesen und Controlling der Munich Re und CFO der Hannover Rück – fing es an. Mit Hufeld, vor seiner BaFin-Zeit lange Jahre in international führender Position bei dem Versicherungsmakler Marsh sowie als Leiter der weltweiten Konzernentwicklung bei der Dresdner Bank, setzte und setzt es sich fort. Und mit Roegele wird es schon zu einer Art Kontinuität: Die führenden Köpfe der deutschen Finanzdienstleistungsaufsicht stoßen zunehmend aus der zu beaufsichtigenden Branche selbst an die Spitze der Anstalt. Das kann man pragmatisch finden angesichts der Tatsache, dass sich entsprechend qualifiziertes Personal im öffentlichen Sektor offenbar immer weniger finden lässt. Das kann man kritisieren unter dem Gesichtspunkt einer zu großen, möglicherweise fraternistischen Nähe der Aufsichtsspitzen zu ihrer zu beaufsichtigenden und für die gesamte Volkswirtschaft neuralgischen Branche. Und man kann das begrüßen – denn wer könnte all die großen und kleinen Tricks und Winkelzüge der Szene besser kennen als die, die mitten drin waren statt nur dabei?

 

Noch am Rande: Hufeld hat anlässlich seines Wechsels an die Spitze der Anstalt dem hauseigenen BaFin-Journal ein ausführliches Interview über seine Schwerpunkte, Pläne und Ziele gegeben.

 

Und wie oft taucht dort das Wort bAV (oder artverwandte Begriffe) auf? Richtig. Keinmal.

 

 

 

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